Bochum. Bei „Whole Lotta Love“ gab’s kein Halten mehr: „Boot Led Zeppelin“ kamen bei ihrem Deutschland-Debüt in Bochum den Rock-Heroen phänomenal nahe.

Tribute-Bands wird in Bochum gemeinhin in der Zeche die Bühne bereitet. Im Ruhrcongress gab’s eine seltene Ausnahme: „Boot Led Zeppelin“ schenkte – leider viel zu wenigen – Rock-Veteranen eine atemberaubende Zeitreise.

The Who, Black Sabbath, Uriah Heep, Wishbone Ash: Manch einer der knapp 200 Besucher hatte sich in ein verwaschenes Tour-T-Shirt gezwängt, um zu dokumentieren: Musikalisch geht für uns nichts über die 70er.

Led Zeppelin zählten bis zur Auflösung 1980 zu den weltweit gefeierten Heroen. 1995 machte sich Sänger und Gitarrist Raff Achour in England daran, deren Erbe anzutreten. Mit „Boot Led Zeppelin“ hat er sich dem Original in faszinierender Weise angenähert.

Led-Zeppelin-Tribute in Bochum: Gänsehaut-Momente bei „Stairway to Heaven“

Die Bochumer Konzertagentur Lars Berndt holt die Briten aktuell erstmals nach Deutschland. Der Tour-Auftakt im Ruhrcongress bot Ersatzbefriedigung auf höchstem Niveau. Sämtliche Klassiker von Led Zeppelin werden nahezu 1:1 in die Jetzt-Zeit transferiert. Herausragend: Raff Achour als Jimmy-Page-Double, vor allem aber Jesse Smith, der als Frontmann nicht nur äußerlich, sondern auch stimmlich Robert Plant phänomenal nahe kommt.

„Immigrant Song“, „Kashmir“ oder – Achtung: Gänsehaut! – das epische „Stairway to Heaven“: Die anfangs durchaus skeptischen Fans feierten „Boot Led Zeppelin“ bei ihrem Deutschland-Debüt. Luftgitarren raus: Zum Finale, bei „Whole Lotta Love“, gibt’s bei den junggebliebenen Oldies kein Halten mehr.

Gerne werde man nach Bochum zurückkehren, verspricht Jesse Smith. Dann aber bitte in die Zeche. Diese geniale Tribute-Band im ausverkauften Club: Das wäre ein Kracher.

WAZ-Wertung: 5 Sterne