Bochum-Langendreer. Das Team vom Repair-Café sollte in der Stadtbücherei in Bochum-Langendreer eine neue Heimat finden. Doch daraus wird nun doch nichts. Die Gründe.

Sie sind bitter enttäuscht. Die ehrenamtlichen Helfer des Repair-Cafés in Bochum-Langendreer waren so froh, eine neue Bleibe gefunden zu haben, nachdem im Seniorenbüro Ost kein Platz mehr für sie war. Die Stadtbücherei in Langendreer schien für den Neustart der ideale Ort. Doch nun hat sich auch diese Möglichkeit zerschlagen. Ganz plötzlich.

Bochum: Ehrenamtliche Helfer stehen wieder auf der Straße

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„Wir waren richtig guter Dinge“, sagt Reinhard Schulte vom Team des Repair-Cafés. „Anfang April wollten wir wieder loslegen.“ Doch daraus wird nun nichts. Der Raum, der ihnen im Untergeschoss der Bücherei angeboten worden war, steht nun doch nicht zur Verfügung. Das hat Schulte gerade ganz frisch erfahren. „Jetzt müssen wir wieder neu suchen. Das ist natürlich schade und sehr ärgerlich.

Unterkommen sollte das Repair-Café in einem Raum, den das Netzwerk „Zukunft durch Innovation“ (ZdI) nutzt. „Zwischen Stadt und ZdI besteht ein Kooperationsvertrag“, erklärt Susanne Grimberg, die Leiterin der Stadtbücherei in Langendreer. Auch sie ist von der Nachricht überrascht, dass das Repair-Café nun doch nicht an der Unterstraße 71 öffnen kann. „Mein Eindruck zuletzt war, dass alle mit der Lösung zufrieden sind.“

Repair-Café: Absage kam ganz plötzlich

Waren sie im Prinzip auch. Doch aus Sicht des ZdI gab es nun unüberwindbare Hindernisse, die letztlich dazu führten, dass das Team des Repair-Cafés den Raum des Schüler-Labors nun doch nicht nutzen kann. „Das tut uns auch schrecklich leid“, sagt ZdI-Berater Klaus Trimborn. „Wir waren sehr angetan von der Idee, hier ein Repair-Café zu ermöglichen.“ Direkt, nachdem man in der WAZ gelesen hatte, dass eine neue Bleibe gesucht wird, habe man sich mit Reinhard Schulte in Verbindung gesetzt.

Und es sah auch alles gut aus. Bis jetzt rechtliche Zweifel aufkamen. „Wir haben ja einen Schulbildungsauftrag und werden dafür auch mit EU-Fördermitteln unterstützt“, erklärt Klaus Trimborn. „Und ein Repair-Café mit Café-Atmosphäre entspricht letztlich leider nicht dem Nutzungszweck unseres Schüler-Labors.“ Hinzu kämen auch noch Probleme in der Haftungsfrage. „Von daher mussten wir schweren Herzens absagen. So toll wir die Idee mit dem Repair-Café auch finden.“

Seniorenbüro benötigt mehr Raum

Das Team des Repair-Cafés um Reinhard Schulte besteht aus sieben Leuten. Man habe Spaß daran, anderen Leuten zu helfen und defekte Dinge zu reparieren, sagt Schulte, der früher als Ingenieur arbeitete. Das hat man seit März 2017 immer am ersten Dienstag eines Monats im Seniorenbüro Ost machen können.Das geht nun nicht mehr, weil das Seniorenbüro den Reparatur-Raum als Büro für eine zusätzliche Mitarbeiterin benötigt.

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Auch Reinhard Schulte ist traurig: „Der Raum vom ZdI-Schüler-Labor war perfekt, ein Werkraum wie in der Berufsschule mit vielen Stromanschlüssen und guter Beleuchtung.“ Nach so etwas wird nun wieder gesucht. „Wir benötigen einen Raum von ca. 25 bis 30 Quadratmetern Größe für die Reparaturen, dazu einen kleineren Raum für den Café-Bereich mit Sitzgelegenheiten für die Wartenden und Zutritt zu sanitären Anlagen“, umschreibt Schulte den räumlichen Bedarf. „Und das Ganze bitte in Langendreer“, fügt er an.

Die Hoffnung, nun schnell etwas Passendes zu finden, ist groß. Schon beim letzten Mal gab es viele Angebote. „Mein Telefon stand nicht still“, erzählt Reinhard Schulte. „Selbst nachts wurde ich angerufen.“ Deshalb bittet er nun um Kontaktaufnahme per E-Mail, wenn jemand passende Räume anzubieten hat: reinh.schulte@online.de .

Das Netzwerk „Zukunft durch Innovation“ geht auf eine Initiative des Wissenschaftsministeriums zurück und wurde ins Leben gerufen, um den Ingenieurmangel in Deutschland zu bekämpfen. Beim ZdI handelt es sich um eine regionale Bildungsvernetzung.