Bochum-Südwest. Sabine Panitzek hat die Leitung der Theodor-Körner-Schule in Bochum übernommen. Sie geht ihre neue Aufgabe mit viel Elan an. Das sind ihre Pläne.
Sabine Panitzek weiß, wie man seine Mitmenschen „einfängt“: mit einer offenen, herzlichen und gradlinigen Art. Aber auch mit kleinen Geschenken. Die verteilt die neue Leiterin der Theodor-Körner-Schule (TKS) in Bochum-Dahlhausen derzeit bei ihren Antrittsbesuchen in jeder einzelnen Klasse an die Schüler. In den Tütchen befinden sich süße Aufmerksamkeiten, jeweils auf die Stufe bezogen: zum Beispiel Traubenzucker als Energielieferant fürs Abitur.
Bochum: So tickt die neue Leiterin der Theodor-Körner-Schule
Kurz vor den Osterferien hat Sabine Panitzek die Nachfolge von Bernhard Arens angetreten. Dieser habe große Fußstapfen hinterlassen, sagt die 45-Jährige. Und eine „super aufgestellte Schule“. Panitzek ist voll des Lobes: „Hier stehen die Schüler im Zentrum, egal, wie unterschiedlich sie sind. Hier bedeutet Schule mehr als Noten. Sie ist ein Lebensraum, wo Schüler gerne sind.“
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Kollegen, Eltern und auch Ehemalige würden das mit- und vorleben. „Die Eltern sind hier unheimlich engagiert. und auch viele frühere Schüler sind weiter für die TKS aktiv, etwa im Förderverein“, sagt Sabine Panitzek, für die klar ist: „Wer zurückkehrt, der hat hier auch eine gute Schulzeit genossen.“
Aus ihrer Sicht soll es unbedingt so bleiben, dass „die Leute Lust auf unser Gymnasium haben“. Sabine Panitzek will ihren Teil dazu beitragen und dabei alle mit ins Boot holen. „So etwas klappt nur gemeinsam“, sagt sie. Dabei geht es ihr nicht nur um die Wissensvermittlung. „Die Schule ist ein Abbild der Gesellschaft, in der sich die Schüler zurechtfinden müssen.“
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Bei der Begrüßungsfeier hatten ihr Mitglieder der Schülervertretung Blumensamen geschenkt und sie als „neue Gärtnerin der TKS“ willkommen geheißen. „Das trifft es ganz gut“, findet Sabine Panitzek. „Es geht hier ums Kümmern. Hier gibt es so viele Menschen, um die man sich kümmern muss, angefangen bei den Schülerinnen und Schülern, beim Kollegium, aber auch bei den beiden tollen Sekretärinnen und dem Putzpersonal.“
TKS in Bochum: Neue Schulleiterin hat zunächst drei Ziele
Für die nahe Zukunft will Sabine Panitzek zunächst drei Dinge primär angehen. Erstens: Das wieder ans Laufen bringen, was durch Corona liegen geblieben ist, nämlich „das breite kulturelle Angebot der TKS“. Zweitens: Den Schwung, den die Coronapandemie in Sachen Digitalisierung gebracht hat, mitnehmen und für die Zukunft nutzen. „Schule musste sich in dieser Zeit bewegen, und das war gut so“, sagt Panitzek. Die Ausstattung sei nun besser als vorher – und soll genutzt werden.
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„Auch wir haben jetzt WLAN, wir konfigurieren gerade und machen es pädagogisch nutzbar“, berichtet Sabine Panitzek. In der Jahrgangsstufe fünf seien jetzt drei I-Pad-Klassen eingerichtet worden. „Die Eltern konnten wählen, welche Klasse ihr Kind besuchen soll.“
Bochum: Neue „Chefin“ verläuft sich manchmal im Schulkomplex
Drittens will Sabine Panitzek vor allem eines: richtig ankommen. Dazu benötigt sie Zeit – und hier und da auch die Hilfe ihrer Schüler. Denn es komme immer wieder vor, dass sie sich in dem riesigen Gymnasium verlaufe. „Die Raumbezeichnung ist hier an einigen Stellen schon etwas speziell. Kürzlich wollte ich ,mal eben’ zu den Naturwissenschaften“, erzählt Panitzek. „Da war ich aber ganz schön unterwegs.“
Tadellose Schülerin
Sabine Panitzek ist ledig und hat keine Kinder. Sie wohnt in Gelsenkirchen, „gleich hinter dem Ortsschild Bochum-Wattenscheid“. Wenn sie sage, sie fahre in die Stadt, dann „meine ich Bochum“.
Als Schülerin sei sie „sehr gut und sehr brav“ gewesen, erzählt Sabine Panitzek. Einen Tadel habe sie nie bekommen, „es dürfte nicht mal ein Klassenbucheintrag über mich vorliegen“.
Panitzek besuchte das Sophie-Scholl-Gymnasium in Oberhausen, war dort Schülersprecherin und „sehr engagiert in diversen lustigen Arbeitsgemeinschaften“.
Unterstützung bekam die neue „Chefin“ auch für ein Vorstellungs-Video. „Die Schüler sind ja total neugierig und wollen wissen, wie ich so ticke“, sagt Sabine Panitzek. Die Technik-AG habe ihr beim Dreh geholfen und das Video über Nacht zusammengeschnitten. „Das war echt stark.“
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Rein auf Verwaltungsaufgaben will sich Sabine Panitzek als TKS-Leiterin nicht konzentrieren. „Ich möchte auch weiterhin unterrichten. Sich aus der pädagogischen Arbeit rauszuhalten ist nicht meins.“ Deutsch und evangelische Religion sind ihre Fächer.
Panitzek kommt von der Wattenscheider Hellweg-Schule – wie zuvor auch ihr Vorgänger Bernhard Arens. Hier war sie 18 Jahre tätig, zuletzt als Erprobungsstufenkoordinatorin. „Doch wenn man Schule aktiv gestalten will, sind die Möglichkeiten da begrenzt. Da muss man weitergehen.“ Im Fall von Sabine Panitzek zur TKS. „Hier wollte ich unbedingt hin. Schön, dass es geklappt hat.“