Bochum-Innenstadt/Grumme. Die Anwohner der Bergstraße in Bochum fordern eine Verkehrsberuhigung. Die soll nun kommen – aber nur auf Höhe des Augusta-Krankenhauses.

Der Wunsch von Anwohnerinnen und Anwohnern, auf der Bergstraße Tempo 30 einzuführen, wird von der Stadt nicht erfüllt. Doch in Teilen sollen nun doch eine Verkehrsberuhigung sowie mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer umgesetzt werden.

Eine Bürgeranregung war im Frühjahr gescheitert. Darin schlugen Anwohnerinnen und Anwohner vor, die Bergstraße ab Nordring und die Grummer Straße bis zur Herner Straße im Pilotprojekt zur Tempo-30-Zone zu machen. Der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur hatte abgelehnt, weil „die rechtlichen Voraussetzungen“ fehlen.

Bochum- Neue Straße soll Verkehrschlagader entlastenGabi Spork (SPD), Bezirksbürgermeisterin in Bochum-Mitte, hatte dann im Mai angeregt, zumindest im Straßenabschnitt hin zum Nordring, zwischen Augusta-Krankenhaus und Ärztehaus, „idealerweise bis zum Stadtpark“, die Geschwindigkeit zu reduzieren.

„Die Bergstraße ist inklusive der Kreuzungsbereiche Zeppelinstraße und Kurfürstenstraße stark befahren. Aufgrund des Krankenhauses auf der einen und des Ärztehauses auf der anderen Straßenseite überqueren viele Menschen die Straße. Bislang darf hier mit Tempo 50 gefahren werden. Dies erscheint jedoch unter Betrachtung der gesamten Verkehrssituation viel zu hoch.“

Stadt Bochum sieht Voraussetzung für Tempo 30 gegeben

Das Tiefbauamt wies in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte darauf hin, dass die Bergstraße im Abschnitt zwischen Nordring und Stadtpark zum gesamtstädtisch festgelegten Vorbehaltsstraßennetz gehört. Anders als auf den übrigen Wohn- und Erschließungsstraßen soll auf diesen Straßen der Durchgangsverkehr abgewickelt werden und die höchstzulässige Geschwindigkeit grundsätzlich 50 km/h betragen.

Noch führt die Emschergenossenschaft an der Grummer Straße Kanalbauarbeiten durch. Im Anschluss will die Stadt hier eine Querungshilfe für Fußgänger und Nutzer des Emscher-Park-Radweges bauen.
Noch führt die Emschergenossenschaft an der Grummer Straße Kanalbauarbeiten durch. Im Anschluss will die Stadt hier eine Querungshilfe für Fußgänger und Nutzer des Emscher-Park-Radweges bauen. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

Indes: „Für den Abschnitt der Bergstraße, an dem sich die Augusta-Klinik mit dem angeschlossenen Gesundheitszentrum befindet, sind die Voraussetzungen zur Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit gegeben.“ Dementsprechend werde für den Nahbereich des Krankenhauses (einschließlich der Haltestellenbereiche) eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h mit einem erläuternden Zusatzzeichen „Krankenhaus“ angeordnet und kurzfristig ausgeführt. Für eine darüber hinaus gehende Regelung lägen für die Bergstraße keine Gründe vor.

Querungshilfe für mehr Sicherheit von Radlern und Spaziergängern

Am anderen Ende der Bergstraße – kurz, bevor sie auf die Grummer Straße trifft – will die Stadt eine Querungshilfe für Fußgänger einrichten, und zwar im Zuge des Rückbaus der Stauraumkanal-Baustelle im Verlauf des Emscher-Park-Radweges. Vorbild ist der Überweg am Kreisverkehr auf der Tenthoffstraße.

Zurzeit werden in der Bergstraße durch die Emschergenossenschaft und die Stadt Bochum in einer gemeinsamen Maßnahme umfangreiche Kanalbaumaßnahmen durchgeführt mit Blick auf den Umbau der Grummer Teiche.

Einbau noch in diesem Jahr

Die Kosten für den Bau der Querungshilfe auf der Bergstraße kalkuliert die Stadt auf gut 90.000 Euro. Für das laufende Haushaltsjahr werden 50.000 Euro eingeplant, im nächsten Jahr weitere 41.000 Euro.Sollten die Mittel nicht ausreichen, können die darüber hinaus benötigten Haushaltsmittel in Form einer Umschichtung bereitgestellt werden.Die Durchführung erfolgt im Rahmen der Wiederherstellung der Oberflächen nach der Kanalbaustelle im Haushaltsjahr 2021.

Der Emscher-Park-Radweg (EPR) wird durch den Regionalverband Ruhr (RVR) ausgebaut und soll mit einer Asphaltdecke versehen werden. Das hatte zur Kritik an der Versiegelung geführt. Zur Erhöhung der Sicherheit sollen die Verkehrsverhältnisse und die Sichtbeziehungen verbessert werden. Dazu soll in der Bergstraße eine langgezogene Querungshilfe mit einer Länge von acht Metern eingerichtet werden, die für Radfahrer und Spaziergänger das Überqueren der Bergstraße gefahrlos ermöglichen soll.

Denn nach Einschätzung der Stadt ist die Querungsstelle auf der Bergstraße bislang ungesichert. Wegen des Baumbestandes und des Verlaufs der Bergstraße sind die Sichtverhältnisse erschwert und es kommt dadurch zu Gefahrensituationen.