Bochum-Gerthe. Der Bürgerverein „Wir sind Merklinde“ rief zum dritten Protestmarsch gegen den Bodenaufbereiter Ecosoil in Bochum auf. Das Echo war groß.
Lautstark und präsent demonstrierten zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freitag gegen den Bodenaufbereiter Ecosoil, der im April mit seiner Verwaltung nach Gerthe umgezogen ist. Der Bürgerverein „Wir sind Merklinde“ hatte zum dritten Protestmarsch aufgerufen, und das Echo war groß.
Über 150 Teilnehmer in Bochum geschätzt
„Wir wollen noch einmal unterstreichen, dass wir Ecosoil hier nicht wollen“, erklärt Helgard Althoff vom Verein gegen Mülltourismus, der den Demonstrationszug begleitete. Sie schätzt die Teilnehmerzahl auf „über 150“; die Polizei konnte keine Angaben machen.
Ecosoil hat das Grundstück der ehemaligen Firma Philippine (Dämmstoffhersteller) an der Bövinghauser Straße gekauft mit der Absicht, noch in diesem Jahr am neuen Standort Böden aufzubereiten. Das Unternehmen musste auf der Gewerbefläche in Riemke Platz machen für ein Logistikzentrum von Lidl. Für den Bau einer Abfallbehandlungsanlage hat die Firma einen Antrag auf Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt. Doch Politik und Anwohner in Gerthe und in der Nachbarstadt Castrop-Rauxel wehren sich gegen den Betrieb.
Lärmbelästigung durch Schwerlastverkehr
Bei der Kundgebung auf der Bövinghauser Straße betonte Willy Müller vom Bürgerverein: „Ecosoil sind die Hände gebunden. Eine Genehmigung liegt nach wie vor nicht vor.“ Das Motto der Protestaktion lautete: „Lärm macht krank“, und zielt auf die angepeilten 300-Lkw-Fahrten pro Tag.
Die Argumente der Protestler bleiben die gleichen: Der Platz für den Betrieb einer Bodenaufbereitungsanlage sei ungeeignet, zumal er sich inmitten von Naturschutzgebieten befinde. „Die Straßen in Gerthe und Merklinde sind zu eng für den vielen Schwerlastverkehr“, betont Helgard Althoff.