Bochum-Linden. Viele Fraktionen im Stadtrat von Bochum tun sich für den Erhalt der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Linden zusammen. Das sind ihre Forderungen.
Der Rat der Stadt Bochum will die angekündigte Schließung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Linden nicht einfach hinnehmen und fordert schnellstmöglich Maßnahmen, um die Einrichtung zu erhalten. Hierzu haben die Fraktionen von SPD, Grünen, CDU, FDP, Die Partei und Stadtgestalter sowie „UWG: Freie Bürger“ eine gemeinsame Resolution für die nächste Ratssitzung am Donnerstag, 16. Dezember, auf den Weg gebracht.
Bochum: Parteien kämpfen gemeinsam für Erhalt der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Linden
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Darin wird betont, dass für die beteiligten Fraktionen eine ortsnahe Versorgung der Betroffenen absolute Priorität hat. Daher soll aus Sicht der Fraktionen die Landesregierung den Erhalt der Einrichtung in Bochum-Linden sicherstellen; dabei soll sie vor allem auch die Möglichkeiten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ausloten. Wichtig ist den Politikerinnen und Politikern auch, dass die Arbeit der angrenzenden städtischen Ferdinand-Krüger-Schule für Kranke nicht beeinträchtigt wird.
Die Helios-Kliniken hatten vor kurzem angekündigt, die Einrichtung in Linden nur noch bis Dezember 2022 weiterführen zu wollen. Zuvor hatte der gleiche Betreiber bereits das St.-Josefs-Hospital in unmittelbarer Nachbarschaft geschlossen.
Corona: Extreme Dauerbelastung für Kinder und Jugendliche
Der Protest folgte auf dem Fuße. Unter anderem hat der Qualitätszirkel der Bochumer Kinder- und Jugendärzte, Kinder- und Jugendpsychiater und Kinderchirurgen sich bestürzt über die drohende Schließung gezeigt. Er verweist darauf, dass die Corona-Pandemie gerade für Kinder und Jugendliche zu einer extremen Dauerbelastung geworden sei. Eine Schließung in „dieser Zeit, in der immer mehr Kinder und Jugendliche massive psychische Probleme wie Ängste, Depressionen und Selbstmordgedanken haben,“ sei absolut unverständlich, wenn nicht menschenverachtend.
Die Resolution der Ratsfraktionen im Wortlaut: „Die angekündigte Schließung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bochum-Linden zum Ende des kommenden Jahres hat viele Bürgerinnen und Bürger empört. Ärztinnen und Ärzte schlagen Alarm, auch wir als Rat der Stadt Bochum sind bestürzt. Nicht nur in Zeiten der aktuellen Pandemie muss die Versorgung der betroffenen jungen Menschen in unserer Stadt sichergestellt sein. Dazu gehört auch die Arbeit der angrenzenden Ferdinand-Krüger-Schule für Kranke. Eine ortsnahe Versorgung muss auch in Zukunft in Bochum sichergestellt werden! Wir fordern die Landesregierung auf, mit hoher Priorität den Erhalt der Einrichtung auf Bochumer Stadtgebiet sicherzustellen. Die Stadtverwaltung bringt sich bei der Suche nach einem neuen Träger ein. Insbesondere gilt es, die Möglichkeiten des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe auszuloten. Für die Schule für Kranke sind geeignete Räumlichkeiten zu finden.“