Weitmar-Mark.. Rot-Grün setzt in der Bezirksvertretung Südwest Prüfantrag an die Stadt mehrheitlich durch. CDU bemängelt verpulverte Gelder für die Platzsanierung.
Auf dem Weg zur Umsetzung des ambitionierten Projekts „Erbstollen-Park“ des Fußballvereins BW Weitmar 09 ist ein weiterer Schritt getan. Wie berichtet, will der Klub eine neue Kunstrasen-Sportanlage gegenfinanzieren, indem er sich vom Ascheplatz trennt und einen Teil der Fläche für den Wohnungsbau verkauft. Zwischen Sportplatz und Häuserzeile soll zudem eine allen zugängliche Erlebnis-Promenade entstehen. Die rot-grüne Koalition nutzte nun ihre Mehrheit und setzte in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Südwest einen Prüfantrag an die Verwaltung durch. Die Stadt soll nun die Voraussetzungen für eine mögliche Bebauung mit Wohnungen im sozial geförderten Wohnungsbau ausloten und – falls erforderlich – einen Bebauungsplan aufstellen.
SPD und Grüne sind dem Projekt also wohlgesonnen, sehen darin eine Chance zur „Qualitätsentwicklung in Weitmar-Mark und zur Sicherung der Sportanlage“. Man könne nur begrüßen, „wenn sich Bürger Gedanken um die Stadtentwicklung machen“, hatte Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) Anfang des Monats bereits gelobt, als der Verein sein Vorhaben präsentierte.
Wichtig ist der Koalition in ihrem Antrag, bei der Prüfung auch die Fläche oberhalb des Sportplatzes mit einzubeziehen. Dort, auf dem unbebauten Stück an der Heinrich-König-Straße 7, 7a und 9, plant ein Investor den Bau öffentlich geförderter Mietwohnungen. Monika Engel (Grüne) erläuterte den Antrag, wonach die vorhandenen Wanderwege weiterhin von der Allgemeinheit genutzt werden sollen und der Spielbetrieb des Sportvereins im Hinblick auf den Lärmschutz auch in Zukunft gesichert bleibt.
Für die CDU blieben laut Fraktionschef Gerd Herrmann Krause „zu viele Fragen offen“, als dass sie diesem Antrag der Koalition hätten zustimmen wollen. Insbesondere kritisierte er das Verpulvern städtischer Gelder. Aktuell wird der Ascheplatz einer Kieselrotsanierung unterzogen, ist bis Mai nicht bespielbar. 400 000 Euro seien in den letzten beiden Jahren dort hinein gesteckt worden, so Krause, der fragte: „Wozu, wenn der Platz ohnehin aufgegeben wird?“
Ein Argument, das die Grünen-Abgeordnete Monika Engel nicht nachvollziehen mochte: „Das Vorhaben wird ja nicht sofort umgesetzt, von daher werden sich die Ausgaben für den Ascheplatz amortisieren.“