Bochum. Fußballautor Ben Redelings (39) liefert eine weitere Fleißarbeit ab. Für das „VfL Bochum Album“ hat er Sprüche, Stilblüten und Anekdoten rund um die Castroper Straße zusammengetragen: ein Füllhorn für alle Fans der Blau-Weißen.

„In Bochum“, moserte Max Merkel, „wurde früher so geholzt, dass sogar der Ball eine Gefahrenzulage verlangt hat.“ Ben Redelings hat das Kleinholz zusammengefegt, Sprüche, Stilblüten, Fotos und Anekdoten über die Blau-Weißen zusammengetragen. Ergebnis: das knallbunte „VfL Bochum Album“.

Ob philosophische Höhen oder unterirdische Plattitüden, ob gewollt originell oder ungewollt komisch: Wenn Fußballer mit Weisheiten auf Grasnarben-Niveau glänzen wollen, amüsiert sich das Publikum jenseits des Rasens über manchen Schenkelklopfer. Ben Redelings hat seine Passion zur Profession gemacht, lebt von Skurrilitäten rund ums runde Leder. Und das nicht schlecht. Als einer der bekanntesten Fußball-Autoren hat der 39-Jährige elf Bücher verfasst – zuletzt den Jubiläumsband 50 Jahre Bundesliga und ein WM-Album.

VfL-Band ist ein Bonus

Tageszeitungen, Fach-, Jahr-, WM- und EM-Bücher, tausende Zeitschriften vom Playboy bis Hörzu, Kicker-Ausgaben aus fünf Jahrzehnten und TV- und Radiointerviews bilden den Fundus, aus dem Redelings schöpft. Alles, was witzig und originell erscheint, wird für die Bücher wiederverwertet. „Vor allem bei der Recherche für den Liga-Jubiläumsband ist jede Menge Material übrig geblieben“, berichtet der Autor. Anlass, eine fünf Jahre alte Idee zu verwirklichen und eigene Vereins-Alben zu gestalten.

Fußball-Bochum hätte einiges verpasst. Auf 160 Seiten öffnet sich eine wahre Wundertüte, prall gefüllt mit Lese-Häppchen für daheim und unterwegs, ein mitunter nostalgischer Hochgenuss gerade für die Unentwegten, die den ehemals Unabsteigbaren seit Ewigkeiten die Treue halten, Hermann „Tiger“ Gerland („Ich bin heute noch stolz darauf, wenn gesagt wird, der Gerland, das ist ein Klopper gewesen, ein Treter“) verehren und Peter Neururer nicht nur als Trainer, sondern auch als zuverlässigen Sprüche-Lieferanten schätzen. „Endlich“, tönte Peter der Große einst, „habe ich mal wieder drei Punkte geholt“ – nachdem er in seinem Auto mit 143 Stundenkilometern geblitzt worden war.