Bochum.. Im Kunstverein auf der Wasserburg Kemnade wartet bis zum 7. Juni die sehenswerte Ausstellung „parade (silver)“ von Albert Weis auf Besucher.
Der Raum des Bochumer Kunstvereins in der Wasserburg Kemnade stellt die Künstler immer wieder vor Herausforderungen. Das ist auch beabsichtigt, denn das historische Holzzimmer muss/soll gerade durch die zeitgenössische Kunst mit neuen Bezügen gefüllt werden. Im Falle der aktuellen Ausstellung „parade (silver)“ gelingt das dem Berliner Künstler Albert Weis sehr überzeugend.
Weis (*1969) setzte sich mit Inhalten und Formensprache der Moderne auseinander; die Gropiusstadt Berlin diente ihm als Anregung zur Auseinandersetzung. Die riesige Trabantenstadt mit ihren Hochhäusern ist fast schon selbst eine Skulptur, an der sich die verschiedensten Gestaltungselemente ablesen lassen. Da trifft es sich gut, dass auch Weis’ Skulpturen, Installationen und Collagen meist auf Verfahren wie Faltung, Spiegelung oder Reihung basieren.
Videoinstallation
Visuell überzeugend
In einer weiteren, großflächigen Wandarbeit bedient sich Albert Weis einer reduzierten Bildsprache, die von fern an Werke der Minimal Art oder der Konkreten Kunst denken lässt. Und doch stehen die aus Alustreifen gefertigten Flächen in direktem Bezug zum Raum, aber auch zur erwähnten Videoarbeit. Beide machen nicht zuletzt die historischen und funktionalen Bezüge des Ausstellungsortes auf zeitgemäße Weise sichtbar. Weniger theorielastig ausgedrückt: Die kleine, sehenswerte Ausstellung ist auch visuell sehr überzeugend. Und damit ganz sicher nicht nur ‘was für entschiedene Kunst-Freaks.
Öffnungszeiten
Bis 7. Juni, Kunstverein im Haus Kemnade, An der Kemnade 10 (HAT), Öffnungszeiten Do.-So. 12-18 Uhr, Eintritt frei