Die Baustellenphase zur Erweiterung ist beendet: Möbel Hardeck eröffnet am Donnerstag, 26. August, mit seinem neuen „Haus 3“ das erste Nullenergie-Möbelhaus Europas.
Hingucker ist die neue Möbelbrücke, die sich über die Wittener Straße spannt. Mit dem ca. 25 Meter breiten und 110 Meter langen Neubau erweitert das Möbel-Einrichtungshaus seine Verkaufsflächen in Bochum um 10.000 Quadratmeter um etwa ein Drittel auf 40 000 Quadratmeter. 100 zusätzliche Arbeitsplätze sind für die Erweiterung entstanden. Damit verfügt das Einrichtungshaus über nunmehr drei Häuser.
Erst im Jahr 2000 wagte das Familienunternehmen Hardeck vom Möbelhaus an der Wittener Straße den Sprung auf die andere Seite. Per „Möbelbrücke”, also dem überdachten Gang aus Stahl und Glas, konnten die Besucher über den Werner Hellweg in den Neubau wechseln. Jetzt gibt es einen noch größeren Übergang, denn die Erweiterung liegt gegenüber, jenseits der Straßenbahnschienen.
Dort hat das Unternehmen ein 13 000 Quadratmeter großes Areal von Opel erworben. Ausgeweitet wird allerdings nicht das Begleitsortiment, mit dem Hardeck den Innenstadtgeschäften Konkurrenz machen würde: Lampen, Teppiche, Heimtextilien bleiben auf 4000 Quadratmeter beschränkt.
In einem Jahr Planungs- und Bauzeit entstand nach den Plänen der SchürmannSpannel AG ein Gebäude, das durch ein innovatives Energiekonzept genauso viel Energie erzeugt, wie es verbraucht. Dafür sorgen ein kompaktes und hochgedämmtes Haus, ein konsequentes Tageslichtkonzept, ein hybrides Lüftungskonzept sowie eine Photovoltaik-Anlage. Über die großflächige Glasfassade fällt Tageslicht tief in die vier Ausstellungsgeschosse. Das Lüftungs- und Brandschutzkonzept der integralen Planer wurde gemeinsam mit der Fachhochschule Aachen für das Gebäude weiterentwickelt und sorgt für optimale Bedingungen im Inneren bei jeder Jahreszeit und Wetterlage sowie höchste Sicherheitsstandards.
Auch für die Kühlung des Gebäudes im Sommer konnte weitgehend auf Klimatechnik verzichtet werden. Nachts öffnen sich innenliegende Schächte und lassen die warme Raumluft über das Dach entweichen. Gleichzeitig strömt kalte Nachluft über die Fassaden nach und kühlt dabei die offen liegenden Betondecken ab.
„Die besondere Wirtschaftlichkeit des Neubaus folgt aus einer intensiven Betrachtung der Lebenszykluskosten. Der Low-Tech-Ansatz spart nicht nur Investitionskosten, sondern hält auch die Folgekosten niedrig. Eine besondere Herausforderung indes war der Standort des neuen Hauses“, so Thomas Pier von SchürmannSpannel.
Das Grundstück liegt in einem ehemaligen Bergbaugebiet und ist von alten Flözen durchzogen. Erst mit Hilfe von Bodengutachtern und Spezial-Tiefbauunternehmen konnte der Baugrund tragfähig gemacht werden.
Die Verbindung zwischen Neu- und Altbau schafft eine zweigeschossige, verglaste Brücke, die eine vierspurige Bundesstraße samt Straßenbahnlinie überspannt. Mit 45 Metern Länge und fast 20 Metern Breite fasst sie nahezu 20% der Ausstellungsfläche. Die SchürmannSpannel AG ist eines der national führenden Integralen Planungsbüros mit rund 80 Mitarbeitern an den Standorten Bochum, Berlin, Frankfurt, Karlsruhe und Lingen.