Bochum.

Die Aufwertung des von manchen Bochumern abfällig „Hundewiese“ genannten „Tana-Schanzara-Platzes“ gegenüber dem Schauspielhaus bleibt Thema. Erste Spenden für ein Tana-Denkmal sind auf dem vom Schauspielhaus eingerichteten Konto eingegangen.

war eines der Themen, die im Rahmen der Aktion „Bochum 11 – Elf Themen, die die Stadt bewegen“ am WAZ-Redaktionsmobil aufgegriffen worden war (wir berichteten). Mit einigem Erfolg. Nicht nur, dass eine angemessene Würdigung der beliebten Schauspielerin Tana Schanzara von allen Seiten begrüßt wurde. Auf Anregung von Friedhelm Lueg (SPD) versprach Anselm Weber, Intendant des Schauspielhauses, zu dessen Ensemble Tana seit 1956 gehörte, ein Spendenkonto „für die größte Volksschauspielerin, die jemals auf der Bühne des Schauspielhauses gestanden hat“, einzurichten.

Das ist nun geschehen. Inzwischen sind auf dem Konto bei der Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01, Konto-Nr. 34 16 401, Stichwort „Tana“) 545 Euro eingegangen, acht Personen haben Beträge zwischen 10 und 200 Euro gespendet. „Das ist ein Anfang, aber natürlich hoffen wir noch auf weiteres Spendengeld“, sagt Intendant Anselm Weber. Von dem gesammelten Geld soll, wie berichtet, ein Kunstwerk – etwa eine Büste oder Stele – bezahlt werden, das auf dem Tana-Schanzara-Platz aufgestellt werden soll.

Rundbank um den Kirschbaum

Die WAZ und das Schauspielhaus haben die Erstellung und Aufstellung dieses Kunstwerks als gemeinsame Aktion ins Leben gerufen. Bochumer Kreative und alle Bürger/innen sind aufgerufen, ihre Entwürfe für ein Tana-Denkmal bis zum 15. April in der Redaktion einzureichen (WAZ Bochum, Huestraße 25, 44787 Bochum, Stichwort Tana, Email: kultur.bochum@waz.de). Eine Jury soll nach Abschluss der Aktion - vor dem Hintergrund der dann verfügbaren Spendensumme – über die Ausführung beraten. Eine Einsendung kommt von WAZ-Leserin Heidi Bösel und ihre Tochter Melina. Den Beiden schwebt eine Rundbank vor, die um den Kirschbaum auf dem Platz gebaut werden könnte. Eine Tana-Skulptur – gern lebensgroß – sitzt auf der Bank und blickt in Richtung Schauspielhaus. „Das lädt Passanten sicher zum Verweilen ein, um ein Schwätzchen mit ihr zu halten“, schreibt Heidi Bösel. Sie hat sich jetzt schon verpflichtet, einmal pro Woche die Skulptur und das Bänsken zu säubern.

Abstrakter fällt der Entwurf des Bochumer Grafikers Peter Beckmann aus. Er gestaltete eine Plexiglas-Stele, bestehend aus vier mal fünf Elementen, die jeweils 1 x 1 Meter messen und Tanas Konterfei zeigen. Die 20 Tana-Köpfe der fünf Meter hohen Skulptur sollen auf ein Stahlgerüst montiert und von Innen beleuchtet werden. Die 20 Bildnisse „Tana mit Baskenmütze“ gehen auf eine Porträtserie zurück, die Beckmann bereits 1995 entworfen hatte, und bei der auch die „Kästner-Köpfe“ entstanden, die über Jahre die Fassade der Erich-Kästner-Gesamtschule schmückten.

Stauden und Blumen

Nicht nur um die künstlerische, sondern auch um die gärtnerische Gestaltung des Platzes hat sich Ursula Küpperfahrenberg Gedanken gemacht. Zwischen Kirschbaum und Straßenkreuzung stellt sie sich einen von Stauden und Blumen umstandenen Sockel vor, auf den eine Tana-Gedenktafel oder eine Tana-Büste installiert werden könnte. Zwei Bänke davor laden zum Verweilen ein.

Auch Intendant Weber hat sich Gedanken gemacht, und die Herstellung einer Tana-Porträt-Büste aus Kunstharz mit Bronzepartikeln in der Schauspielhaus-Werkstätten in Aussicht gestellt.

Erste Ideen liegen also vor, doch es dürfen gerne noch mehr werden: erst am 15. April läuft die Einsendefrist ab.