Bochum.. Die Arbeitsagentur und die IHK wünschen sich von jungen Leuten, die zum Ausbildungsjahr noch eine Lehrstelle suchen, mehr Flexibilität und Mobilität.
Junge Menschen, die kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres zum 1. August, 1. September oder 1. Oktober noch eine Lehrstelle suchen, sollen in ihren Vorstellungen beweglicher werden und sich möglichst nicht nur auf ihren Wohnort und einen bestimmten Beruf festlegen. Dazu raten sowohl die IHK als auch die Agentur für Arbeit.
Bewerber sollten „überlegen, ob man sich nicht noch flexibler aufstellt“, sagt Cordula Cebulla, Sprecherin der Agentur für Arbeit in Bochum. Sie sollten ihre Suche auch auf andere Städte ausweiten. Sogar bis ins Münsterland: „Dort sieht die Situation um ein Vielfaches besser aus als im Ruhrgebiet.“ Bewerber sollten nicht „auf einem einzigen Traumjob beharren“.
961 Stellen sind noch frei
Auch Ulrich Ernst, Leiter des Geschäftsbereiches berufliche Bildung bei der IHK, betont: „Ich kann nur an Flexibilität und Mobilität appellieren. “ Er spricht aber beide Seiten an, auch die Betriebe. Beide sollten von zu hohen Erwartungshaltungen absehen. Die Betriebe sollten nicht immer nur Abitur und mehrere Fremdsprachen verlangen. Auch bei Bewerbern mit Realschulabschluss sollten die Firmen „genauer hinsehen“. Auch darunter gebe es guten Nachwuchs.
Bei der Agentur für Arbeit haben sich für das laufende Berichtsjahr in Bochum und Herne 3692 Bewerber gemeldet. Davon sind (Stand: 30. Juni) noch 1474 junge Menschen unversorgt. Auf der anderen Seite gibt es noch 961 unbesetzte Ausbildungsstellen.
Stadt bildet 45 junge Menschen aus
Noch nicht besetzt wurden laut Arbeitsagentur vor allem Stellen als Verkäufer/in. 115 sind auf diesem Gebiet in Bochum und Herne noch frei. Auch 49 Lehrstellen für den so nachgefragten Beruf als Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement sind noch offen.
Bei großen Arbeitgebern sind die Stellen bereits fast oder bereits komplett vergeben. Die Stadt zum Beispiel hat wegen der Deckelung des Personalbudgets diesmal nur 45 Stellen parat statt wie ursprünglich geplant 70. „Wir sind gerade dabei, die letzten Plätze zu besetzen und hoffen, dass es uns gelingt“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Die Stadt bildet in rund 30 Berufen aus: im Verwaltungsbereich, im technischen und handwerklichen Bereich. Jährlich bewerben sich rund 3000 Menschen dort.