Bochum.

Kalendarisch beginnt der Winter erst in der kommenden Woche. Doch Schnee und Frost haben unsere Stadt schon jetzt im eiskalten Griff. Montagabend brach der Verkehr weitgehend zusammen.

Alle Mann zum Winterdienst: Die Streu-Kommandos des USB rückten in voller Stärke aus, als sich die Straßen am Montag gegen 18 Uhr binnen Minuten in Rutschbahnen verwandelten. 18 Streufahrzeuge und 16 Kehrichtwagen (für die Handstreuung) waren bis 2 Uhr nachts im Einsatz. Zwei Stunden später übernahm die Frühschicht. „Trotz des Großaufgebots konnten wir zunächst nur die ,Priorität 1’ bedienen. Heißt: die für den Berufs- und Nahverkehr besonders wichtigen Hauptverkehrsadern, die vier- bis fünfmal gestreut wurden“, erklärt USB-Sprecher Jörn Denhard. Seit Dienstagmittag werden auch Straßen der „Priorität 2“ entschärft. „Wenn möglich, arbeiten wir uns danach weiter nach oben.“

Die Seitenstraßen bleiben verschneit. Folge: Die Müllwagen des USB mussten am Dienstagmorgen vor manchen weißen Pisten kapitulieren. „Die Müllabfuhr wird in diesen Bezirken so schnell wie möglich nachgeholt“, verspricht Denhard.

Nach 21 Uhr ging bei der Bogestra auf den Straßen nicht mehr viel

Mächtig ins Rutschen geriet auch die Bogestra. „Den Feierabendverkehr am Montag konnten wir noch so gerade abwickeln. Nach 21 Uhr jedoch ging auf den Straßen nicht mehr viel. Querstehende oder verlassene Pkw versperrten die Fahrbahnen“, berichtet Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Während die Straßenbahnen (wenn auch mit bis zu 45-minütiger Verspätung) weiter verkehrten, wurden über 100 der 120 Bogestra-Busse gegen 21.30 Uhr in die Depots beordert. Die Fahrgäste wurden auf Wunsch auch außerhalb der Haltestellen nach draußen gelassen.

Wer mit dem Zug nach Hause wollte, brauchte mitunter Geduld. Wer es mit dem Taxi probieren wollte, brauchte Glück. „Wir hatten über 100 Autos auf der Straße. Alles war draußen, was sich bewegen kann. Dennoch konnten wir längst nicht alle Aufträge abarbeiten. Die Leitungen waren total überlastet“, sagt Gabriela Trenner von der Taxi-Zentrale Bochum. Wer mit seiner Bestellung durchkam, wartete gleichfalls oft vergeblich: „Die Fahrer kamen meist gar nicht zur angegebenen Adresse. Zuvor wurden sie von Hunderten Abwinkern auf den Straßen abgefangen.“

Ob einige der Schnee- und Eis-Zusammenstöße auf Sommerreifen zurückzuführen sind, vermochte die Polizei am Dienstag nicht zu sagen. Wer noch mit Sommer-Pneus unterwegs ist, sollte sich aber spätestens jetzt Winterreifen zulegen. Sonst drohen nicht nur teure Crashs, sondern auch Strafen.

Seit Dienstagmittag herrscht auf den innerstädtischen Straßen wieder weitgehende Normalität. Zu Staus kam es auf der A 40 (was auch außerhalb von Eis und Schnee obligatorisch ist). Die Bogestra meldete zu Betriebsbeginn noch Ausfälle im Raum Linden (Linien 352 und 357).

Wie es heißt, es ist nur die Ruhe vor dem Sturm: Am Donnerstagmorgen wird die nächste Schneefront erwartet.