Gut gelaunt und angriffslustig präsentierten sich Vertreter der Sozialen Liste (SL) am Freitag auf der mittlerweile traditionellen Jahrespressekonferenz zum Start ins neue Jahr. „Wir wollen bei der Kommunalwahl im Mai den Wiedereinzug in den Rat der Stadt schaffen – und zwar in Fraktionsstärke“, sagte der Sprecher der SL im Rat, Günter Gleising.
Aber nicht nur ein Mandat mehr wird angestrebt – neben Gleising sitzt aktuell auch Nuray Boyraz im Stadtparlament, „sondern wir wollen künftig auch in allen Bezirken vertreten sein“, gibt Gleising ein ehrgeiziges Ziel vor.
Für Christoph Nitsch, den Vorsitzenden des links-alternativen Wahlbündnisses, sind diese Vorgaben eine logische Konsequenz aus der Arbeit von mittlerweile zehn Jahren. „Wir sind in den Stadtteilen vor Ort fest verankert und häufig Ansprechpartner für die Bevölkerung“, sagt Nitsch. „40 bis 50 Mitglieder“, so schätzt seine Stellvertreterin Helgard Althoff, sind derzeit Mitglied in der SL, die am 15. Januar 2004 gegründet wurde – von Menschen aus Arbeitsloseninitiativen, Frauen- und Friedensverbänden und Parteien wie DKP, PDS, SPD und Grünen. 2004 gehörte die SL auch zu den Gründern der Bochumer Montagsdemo.
Gefeiert wird das Jubiläum am 3. Mai. Nitsch: „Wir sind von einer bunten Gruppe zu einer festen Größe in der Bochumer Lokalpolitik geworden. Weil wir immer unseren Themen treu geblieben sind und uns für eine soziale und solidarische Stadt einsetzen.“
Armut wird ein Problem
Mit Blick auf 2013 kritisierte Gleising die schleppende Entwicklung beim Thema Opel und die Wohnungsbaupolitik der Stadt. Während der Soziale Wohnungsbau komplett eingestellt worden sei, kümmerten sich die Verantwortlichen nur noch um Wohnraum für gut Betuchte.
Die Soziale Liste sieht die Schwerpunkte in der Stadt von den Verantwortlichen, insbesondere SPD und Grüne, falsch gesetzt. Es werde lieber in Leuchttürme und Prestigeobjekte investiert als in Soziales. Gleising: „Das Thema Armut wird ein zentrales Problem der nächsten Jahre.“