Bochum..



Von einer gelungenen künstlerischen Kooperation zweier differenzierter ästhetischen Positionen zeugt die aktuelle Ausstellung im Kunstraum Unten.

Die Kölner Bildhauerin Annika Burbank und die Düsseldorfer Malerin Daniela Schmitz - beide Jahrgang 1979, beide maßgeblich an der Kunstakademie Münster ausgebildet - zeigen eine spannungsreiche und doch homogene Doppelausstellung. Sie wurde konkret für den Ort entworfen.

Die Künstlerinnen haben schon mehrfach gemeinsam ausgestellt. Sowohl im Hauptraum des Kunstraumes, wie auch im zugehörigen Schaufenster gegenüber kommunizieren die verschieden formatigen Bilder von Schmitz mit den Material-Meditationen der Bildhauerin. Im Schaufenster trifft etwa ein Gemälde hübsch deutungsschwanger auf Fragmente eines Styropor-Freskos.

Die Malerei von Daniela Schmitz wirkt auf den ersten Blick ungegenständlich, doch sind gleichwohl alltägliche Dinge auf ihnen zu erkennen. Teppiche, Vorhänge, Landschaftsanmutungen - alles in ein diffuses, ja sphärisches Licht getaucht. Ihre kleinformatigen Zeichnungen bezeichnet die Künstlerin als „Überproduktion“, der Betrachter kann sie aber als interessante Vorarbeiten anschauen oder auch als kleine Reflexionen über Gegenstände und Malerei an sich.

Dieser spielerische Umgang mit Material und der Abstraktion als Methode eint das Duo. Auch Annika Burbanks Plastiken geht es um die Herausstellung und Erzeugung von Oberflächen, die mal aus Gips, mal aus Acrylglas bestehen können. Sie verweisen als Reliefs gerne einmal im Detail auf Landschaften. Das Gesamtensemble kann aber genauso auch als kunsthistorisches Zitat einer Nike von Samothrake gesehen werden. Sehenswert.