Langendreer.. Die Schulverwaltung sieht wenig Chancen auf eine Rückkehr zur Eigenständigkeit der Schule an der Bömmerdelle. Trotz einer Klage und den nach wie vor großen Protesten der Lokalpoltiker im Osten. Diese halten den Standort an der Hörder Straße weiterhin für wichtig
Die Hoffnung, dass die Grundschule an der Bömmerdelle ihre Eigenständigkeit zurück erlangt, stirbt zuletzt – aber sie ist offenbar sehr gering. Eltern hatten dagegen geklagt, dass die Schule zum einzügigen Teilstandort im neuen „Schulverbund Gemeinschaftsgrundschule Am Neggenborn“ wird. Da das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster den formalen Fehler bemängelte, die sozialräumliche Einbindung des Schulstandortes in den Stadtteil nicht mit in den Abwägungsprozess der schulorganisatorischen Maßnahme einbezogen zu haben, musste die Schulverwaltung nacharbeiten. Und der Politik eine neue Vorlage präsentieren.
Zunächst der Bezirksvertretung Ost. „Ich hätte Ihnen das gerne erspart, um nicht alte Wunden wieder aufzureißen“, erklärte Martin Stempel gleich zu Beginn. Denn dass sich die Bezirksvertreter schon damals, bevor der Rat den Schulentwicklungsplan abnickte, entschieden gegen die Schul-Pläne aussprachen, ist auch dem Leiter des Schulverwaltungsamtes in Erinnerung geblieben.
Gerichtsurteil im Frühjahr
Stempel bringt es schnell auf den Punkt: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Verwaltungsgericht im Hauptsacheverfahren (voraussichtlich im Frühjahr) zugunsten der Kläger entscheidet, sei aus Sicht der Stadt äußerst gering. Zumal die Verwaltung auch nach der Überarbeitung weiterhin die Meinung vertritt, dass an der Bömmerdelle auf Dauer kein Bedarf auf Zweizügigkeit besteht.
Auch bei Berücksichtigung der sozialräumlichen Einbindung gebe es aus Sicht der Schulverwaltung keinen Grund, etwas an der Situation zu ändern. So gibt es laut Stempel am Standort Hörder Straße 116 „keine dörfliche Struktur und mangels Bestehen von Geschäften keine negativen Auswirkungen für die Geschäftswelt“.
Die Lokalpolitiker sehen das komplett anders. Dirk Meyer (SPD) plädiert dafür, „es mindestens bis 2018 bei der Zweizügigkeit zu belassen“. Katharina Schubert-Loy (Grüne) ist der Meinung, dass die in die Statistiken eingeflossenen Schülerzahlen von damals nicht mehr stimmen können. „Im Rahmen der Inklusion stoßen doch bald Schüler von geschlossenen Förderschulen hinzu“, gibt sie zu Bedenken und sieht es wie Wolfgang Heinemann (SPD), der feststellt: „Der Schulstandort Bömmerdelle wird gebraucht!“
Sorgen um Hort
Sorgen macht sich Katharina Schubert-Loy auch um den Hort an der Stockumer Straße, dessen Existenz laut Stempel nicht in Gefahr ist. Sie befürchtet hingegen, dass es dort bei Einzügigkeit der Grundschule auch weniger Anmeldezahlen geben wird.
Kritik an Ratsvertretern
Kurz vor der Abstimmung, in der die Politiker auch diese nachgebesserte Vorlage einhellig ablehnen, lässt Bezirksbürgermeister Norbert Busche noch einmal Dampf Richtung Rat ab, der am 20. Februar abschließend über die Zukunft der Bömmerdelle-Schule beraten wird: „Wir Bezirksvertreter waren schon damals anderer Meinung als der Großteil der Ratsvertreter, wurden aber leider völlig ignoriert.“