In Anwesenheit des Bildhauers Friedrich Gräsel wurden jetzt seine Stahl-Figuren wieder im Colosseum aufgestellt.
Nach einem mehr als vierjährigen Exil auf dem Dach des Kunstmuseums kehrten am Montag die sieben farbigen Stahlstelen Friedrich Gräsels wieder an ihren angestammten Platz in den Rundbögen des Colosseums an der Alleestraße zurück. Die Stelen sind eine Auseinandersetzung des renommierten Bochumer Bildhauers mit der Deutschen Industrienorm.
Zu Beginn der Sanierungs- und Sicherungsarbeiten des imposanten Ziegelbauwerkes wurden die in leuchtenden Farben gehaltenen Objekte in sorgfältiger Millimeterarbeit von Spezialisten des Unternehmens Fuchs Realisation GmbH demontiert und direkt gegenüber dem Stadtparkeingang wieder aufgestellt. Ursprünglich peilten die Verantwortlichen eine zweijährige Bauzeit an, doch diese Zeitspanne hat sich mehr als verdoppelt. Das Spezialunternehmen hat die Stelen nicht nur demontiert und jetzt auch wieder aufgestellt, sondern sie auch fachmännisch gereinigt.
Entstanden sind die farbig gestaltete Stahlstelen als kritischen Diskurs mit der Deutschen Industrie Norm DIN 1511 zwischen 1985 und 1990. Gefertigt sind sie „aus solidem deutschen Stahl” (Gräsel). Erstmals 1994 standen sie unterhalb des alten Stahlwerkplateaus, damals im Rahmen der internationalen Bauausstellung Emscherpark (IBA). Danach gingen die bis zu 400 Kilogramm schweren Stelen auf eine Ausstellungsreise quer durch Deutschland. Später erwarb die Stiftung der Sparkasse (2001) die Objekte und sicherte so, dass sie dauerhaft in Bochum ausgestellt werden können.
Friedrich Gräsel zeigte sich am Montag zufrieden über den Fortgang der Arbeiten: „Nun endlich ist es vollendet”, sagte der 82-Jährige. Finanziert wurde das Projekt von der Stiftung der Sparkasse-Bochum.Der Bildhauer Friedrich Gräsel wurde 1927 in Bochum geboren. Er studierte an den Kunsthochschulen in München und Hamburg. Danach lehrte er an der Pädagogischen Hochschule in Münster. Seine erste Röhrenlandschaft entstand 1969 im Dortmunder Westfalenpark. In Bochum sind seine Edelstahl-Röhren etwa an der Essener Straße zu sehen.