Bochum. Die Feier zum Weltkindertag zeigt jungen Familien die Angebote der Stadt. Das Motto ist in diesem Jahr passend zu den Klima-Demos „Umweltschutz“.

Der mobile Klettergarten des Stadtsportbunds steht hoch im Kurs bei Kindern und Eltern: Geduldig wird Schlange gestanden, um die eigenen Balancefähigkeiten an Reifen, Seilen und Holzbalken über der Huestraße schwebend auszutesten. Doch auch, wenn die demonstrierende Menge vom Freitag am Samstagmittag dem Gerüst gewichen ist – „Fridays for Future“ sind auch bei der Feier zum Weltkindertag auf dem Dr.-Ruer-Platz noch zu spüren.

Kilijan stellt im mobilen Hochseilgarten beim Bochumer Kinderfest seine Kletterkünste unter Beweis.
Kilijan stellt im mobilen Hochseilgarten beim Bochumer Kinderfest seine Kletterkünste unter Beweis. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche


Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto „Umweltschutz“, gerade weil die Organisatoren von vielen aktiven Jugendlichen wissen und das Engagement unterstützen und fördern möchten. Der Fokus des Nachmittags, der von Jugendverbänden, Freizeithäusern und dem Kinder- und Jugendring veranstaltet wird, liegt klar auf Mitmachen. So findet etwa für alle unter 14 eine Rallye statt.

„Friday Sounds for Future“ bald an Willy-Brandt-Gesamtschule

An verschiedenen Ständen wird gespielt und gebastelt, auch Kinderschminken wird nie langweilig. Deswegen gehört die Bühne ebenfalls Kindern und Jugendlichen: Esther Münch moderiert Tanzgruppen und Musiker nicht nur an, sondern lässt sie jeweils über sich und ihr Programm erzählen. „Der Tag soll Eltern schließlich aufzeigen, welche Möglichkeiten Bochum für ihre Kinder bietet“, sagt der Geschäftsführer des Kinder- und Jugendrings Rolf Geers.


Einem „großen“ Redner muss trotzdem zugehört werden – der hat schließlich auch Interessantes zu sagen: Stefan Schreiner ist Schulsozialarbeiter an der Willy-Brandt-Gesamtschule und stellt das Konzept vor, das er sich vor dem Hintergrund der „Fridays for Future“-Bewegung für die Schule überlegt hat. Alle paar Monate sollen die „Friday Sounds for Future“ stattfinden.

Vereine abseits des Fußball stellen sich vor

Der erste Termin ist der 8. November ab 13.25 Uhr. Die Idee: eine Alternative zu den Demos bieten, an der sich auch die Schule beteiligen kann, mit Bands, Lesungen und Poetry Slams. Damit soll die intensivere Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen an der Schule eingeläutet werden: „Ich möchte langfristig Projektarbeiten etablieren, die in den Tagesplan der Schüler eingebunden werden“, sagt er. Warum? Dazu hat er eine ganz klare Meinung: „Wenn wir jetzt nicht massiv etwas für unser Klima tun und Menschen anfangen, umzudenken, müssen wir uns in 50 Jahren keine Gedanken mehr um Bildung machen.“

Keine Frage, Rolf Geers ist glücklich, dass der Umweltschutz zur Zeit so hohe Wellen schlägt. Der Weltkindertag wird jedoch auch genutzt, um kleinere Gruppen oder nicht ganz alltägliche Hobbys vorzustellen, wie etwa Taekwondo. „Zum einen lehrt der Sport Disziplin und powert die Kinder richtig aus“, sagt Veysi Ergenc, Vorsitzender der Taekwondo Sportgemeinschaft Bochum. Zum anderen sei er aber auch gut geeignet für Menschen, die nicht unbedingt einen Mannschaftssport ausüben wollen: „Einzelarbeit ist hier möglich und wichtig.“