Bochum.. Auch in Bochum dürfen Mitglieder der Bandidos ihre Symbole, etwa den „Fat Mexican“, nicht mehr öffentlich zeigen. Der berüchtigte Club scheint die Entscheidung der Staatsanwaltschaft zu akzeptieren. Die Polizei lobt sogar die Kooperationsbereitschaft der Rocker.
Der Bochumer Ortsverein der Rockergruppe Bandidos steht unter verschärfter Beobachtung der Polizei. Am Dienstag entfernten Mitglieder mehrere Symbole an der Fassade ihres Clubheims an der Alten Wittener Straße in Laer.
Hintergrund ist eine Entscheidung der Bochumer Staatsanwaltschaft: Sie hat das Zurschaustellen von Rockersymbolen in ihrem Einflussbereich mit sofortiger Wirkung verboten. Die Behörde beruft sich auf ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg vom April. Das Gericht hatte Rockersymbole zu „Kennzeichen einer verbotenen Vereinigung“ erklärt.
Kämpfe um Vorherrschaft im Rotlichtmilieu
Im Klartext bedeutet das: Die Bochumer Bandidos dürfen ihr Emblem, vor allem den „Fat Mexican“, nicht mehr öffentlich präsentieren – weder am Clubheim noch auf ihren Kutten oder der Internetseite. In anderen Revierstädten wie Dortmund, Essen und Duisburg haben die Staatsanwaltschaften vergleichbare Entscheidungen getroffen. Die Bandidos kämpfen im westlichen Ruhrgebiet seit Jahren mit den verfeindeten Hell’s Angels und anderen Gruppen um die Vorherrschaft im lukrativen Rotlichtmilieu. Die Bochumer Polizei entdeckte bei Razzien im Laerer Clubheim in der Vergangenheit Waffen und Kokain.
Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft nahmen die Rocker indes friedlich auf. „Im Moment haben wir keine Anzeichen, dass diese Frage ein Gewaltpotenzial besitzt“, so Staatsanwalt Christian Kuhnert. Er gehe davon aus, dass die Bandidos freiwillig auf ihre Symbole verzichten. Polizeisprecher Axel Pütter: „Die sind immer sehr kooperativ. Die Bandidos haben ein besonderes Interesse daran, der Polizei nicht negativ aufzufallen. Sie scheinen dem Verbot zu folgen.“
Die Bandidos selbst äußerten sich Dienstag auf Anfrage nicht.