Bochum. Eine Mobilitätsumfrage der TU Dresden zeigt: Die Bochumer fahren nach wie vor vor allem mit dem Auto. Rad fahren hat wenig Bedeutung.
Deutlich intensiver als früher nutzen die Bochumer den öffentlichen Personennahverkehr. 15,7 Prozent sind täglich mit Bus oder Bahn unterwegs. Das ist eines der Ergebnisse einer Mobilitätsumfrage von Forscher der Technischen Universität Dresden im Rahmen eines Forschungsprojekts in mehreren Städten und Regionen. Zum Vergleich: 1990 waren nur zehn Prozent mit Bus und Bahn unterwegs.
Konstant geblieben ist der Anteil des Fahrradverkehrs (5,1 Prozent). Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Bewerbung für die Aufnahme in die „AG Fahrradfreundliche Stadt“ ist bis 2030 nun eine Zielmarke von 25 Prozent vorgegeben.
Überarbeitung des Bochumer Verkehrsmodells
Die Ergebnisse der Umfrage von 1013 Personen in 422 Haushalten, die 2013 befragt wurden, sollen einfließen in die Überarbeitung des Bochumer Verkehrsmodells, die für 2016 geplant ist. Ermittelt haben die Forscher, dass das Auto weiter eine zentrale Rolle in der Stadt spielt. Mehr als die Hälfte der Einwohner (55,6 Prozent) nutzen den Pkw. Dahinter rangieren die Fortbewegungsmittel „zu Fuß“ (24 Prozent), öffentlicher Nahverkehr (15,7) und Fahrrad (5,1).
Im Vergleich zu anderen Städten mit 200.000 bis 500.000 Einwohner hat die Stadt einen überdurchschnittlich hohen Anteil des motorisierten Individualverkehrs. In Dortmund (46 Prozent) und Essen (54) liegen die Anteile niedriger. Bis 2030 soll der Wert in Bochum von 55,7 auf 30 Prozent sinken.
Kurze Wege werden häufig mit dem Auto zurückgelegt
Im Durchschnitt legt jeder Bochumer 3,5 Wege am Tag zurück, verbringt täglich 74 Minuten im Verkehr und legt insgesamt 26 Kilometer zurück. Auch kurze Wege werden häufig mit dem Auto zurückgelegt, dies gilt 60 Prozent aller Wege zwischen drei und fünf Kilometer, so die Erhebung. Im Durchschnitt besitzt jeder Haushalt 1,3 Pkw. Ein Viertel hat zwei oder mehr Autos 22,5 Prozent besitzen keinen Wagen.