Bochum.. Alle drei Jahre reinigen die Stadtwerke Bochum die Wasserbehälter in Stiepel. 70 Millionen Liter Wasser verbrauchen die Bochumer am Tag.


Zwei große, runde Bunker stehen an der Ministerstraße in Stiepel. Hinter Reihenhäusern versteckt, schauen sie aus wie riesige Eishockeypucks. Die vermeintlichen Bunkeranlagen sind Trinkwasserbehälter und wichtig, wenn es um die Wasserversorgung der Stadt geht. Alle drei Jahre werden sie gereinigt, denn die Stadtwerke garantieren nach eigenem Bekunden höchste Trinkwasserqualität.

Die Behälter fassen jeweils 15 000 Kubikmeter Wasser. „Das sind 15 Millionen Liter oder besser gesagt 100 000 Badewannen voll Wasser“, erklärt Kai Krischnak, Sprecher der Stadtwerke bei der Begehung des Speichers. Gemeinsam mit den Mitarbeitern Klaus Busch und Joachim Schugt geht es acht Meter hoch auf einen der Bunker. Von dort lässt es sich bei gutem Wetter bis nach Bottrop sehen.

Für Babynahrung geeignet

In gelben Gummistiefeln geht es die Eisenleiter hinunter in das Innere. Im fensterlosen Gebäude ist es kalt und feucht, ein seltsames Echo verfolgt die Stimmen der Experten. „Normalerweise steht das Wasser bis da oben“, sagt Joachim Schugt und zeigt auf die sichtbare Verfärbung oben an der Decke. Durch das Wasser und das darin enthaltene Eisenmangan ändert die Betonwand ihre Farbe. Mit Hochdruckreinigern wird sie innerhalb von zwei bis drei Wochen abgespritzt und desinfiziert.

Bis das Trinkwasser in unsere Wasserleitungen gelangt, wird der Bunkergrund mehrfach ausgespült. „Man kann mit dem Wasser aus der Leitung bedenkenlos Babynahrung zubereiten“, sagt Kai Krischnak. Damit es keimfrei bleibt, wird die gründliche Reinigung stets im Winter vorgenommen. „Sonst hat man im Sommer Pollen und Insekten, die sich in die Bunker verirren können“, erklärt Klaus Busch.

70 000 Kubikmeter am Tag

Bochums gut 360 000 Einwohner verbrauchen etwa 70 000 Kubikmeter Wasser am Tag. Während des Normalbetriebes wird es zwei Mal in der Anlage umgeschlagen. Damit es reibungslos in unsere Wohnungen gelangt, gibt es noch einen weiteren Trinkwasserbehälter an der Kemnader Straße.

„Hier an der Ministerstraße liegt der Bunker in einer Höhe von 190 Metern. Somit erhöht sich der Druck bei der Verteilung des Wassers“, sagt Rohrnetzmeister Busch. Weitere Pumpen in der Stadt sorgen für die einwandfreie Versorgung der Haushalte. Unser Trinkwasser kommt aus Essen-Horst. „Sanft wird es in die Behälter hineingepumpt“, sagt Schugt.