Bochum.. Auch Monate nach der Fertigstellung sind am Autobahndreieck Bochum noch Arbeiten nötig. Immer wieder rutscht Erde von den aufgeschütteten Hügeln ab.

Im Bereich des neuen Autobahndreiecks Bochum-West kommt es an den künstlich angelegten Aufschüttungen immer wieder zum starken Abrutschen von Erdmaterial. Besonders stark betroffen, so räumt Straßen-NRW ein, sei die Abbiegespur von der A40 aus Richtung Dortmund auf die neue A448. „Das liegt an der außergewöhnlich dichten Abdeckung, die aufgrund darunter liegenden Altlasten nötig war“, räumt Projektleiter Rolf Witte ein.

In Einzelfällen sei Erdmaterial dort sogar schon fast auf die Fahrbahn gerutscht. Mitarbeiter der Autobahnmeisterei kontrollieren diese Bereiche jedoch ständig. Im Bereich des neuen Autobahndreiecks wurden insgesamt rund 285.000 Kubikmeter belasteter Boden (rund 400.000 Tonnen) direkt vor Ort in die künstlich zum Teil rund 20 Meter hohen Hügel aufgeschüttet. Das Material musste an Ort und Stelle mit einer rund ein Meter dicken Spezialschicht, die so gut wie kein Wasser durchlässt, um so Auswaschungen zu verhindern, abgedeckt werden. „Wegen der hohen Deponiekosten gab es zu diesem Verfahren keinerlei Alternative“, so Witte. Die Deponie-Kosten für dieses Material hätten bei rund 120 Euro pro Tonne gelegen.

Straßen-NRW wartet auf trockene Wetter-Periode

Derzeit würde, wenn Erdrutsche festgestellt würden, die Erdmassen weggebaggert und gesichert. An ein Reparieren der Schäden könne wegen der hohen Durchnässung des Materials derzeit nicht gedacht werden. Hier wartet Straßen-NRW auf eine trockenere Wetter-Periode.

Erdabrutschungen an der Autobahn
Erdabrutschungen an der Autobahn © Unbekannt | Unbekannt

Zu kleineren Abrutschbewegungen kommt es außerdem entlang der Wattenscheider Straße und auch an den anderen künstlichen Aufschüttungen des Autobahnkreuzes. Straßen-NRW schätzt, dass solche Erdbewegungen bis zu zwei Jahre lang beobachtet werden könnten.

Der Hauptgrund für diese Abrutschbewegungen sei, dass es noch keinen richtigen Bewuchs gebe. Die Wurzeln von Pflanzen würden der Erde Halt geben. Außerdem konnten die Wälle nicht, wie sonst beim Straßenbau üblich, mit sogenannten Faschinen (Bündel von Zweigen und Ästen), die rautenförmig auf den Abhängen befestigt werden, stabilisiert werden. Rolf Witte erklärt dies so. „Wenn wir das gemacht hätten, wäre gleichzeitig die wasserundurchlässige Schicht durchstoßen und so wirkungslos geworden.“