Auf die Welt zu kommen, ist schon für Neugeborene, die die vorgesehenen 40 Wochen im Bauch ihrer Mutter verbracht haben, purer Stress. Umso schwieriger gestalten sich die ersten Tage, Wochen und Monate für Babys, die zu früh geboren werden. Beim jüngsten WAZ-Forum Kindergesundheit erfuhren die Besucher, wie man das Risiko einer Frühgeburt minimieren kann, aber auch, wie gut die Chancen dieser Kinder auf ein normales Leben sind.
„Fast 25 Prozent aller Schwangeren rauchen“, kritisierte Dr. Katrin Marschner, Direktorin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am St.-Elisabeth-Hospital. Der Genuss von Nikotin, Alkohol oder Drogen ist eindeutig als Risiko erkannt, das zu einer Frühgeburt führen kann. Schädlich für Mutter und Kind seien aber auch mangelnde Hygiene im Mund- und Intimbereich, eine unregelmäßige Ernährung und Stress, so Marschner.
Fast jedes zehnte Baby kommt zu früh auf die Welt, als Frühgeburten gelten Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren werden. Ab der 22. SSW bestehen grundsätzlich Überlebenschancen, aber nur in Perinatalzentren, wie es eines am „Elli“ gibt. Die Kinder erfahren dort eine der Unreife ihrer Organe entsprechende fachkompetente Behandlung. Die Überlebensrate für in der 26. SSW Geborene liegt bei 90 Prozent.
Aber auch die langfristige Entwicklung der Kinder spielt eine große Rolle. So werden Frühgeborene bis zum Alter von vier Jahren regelmäßig untersucht, um Entwicklungsstörungen möglichst früh zu erkennen und zu behandeln.