Bochum-Werne. Anwohner und Hundebesitzer sind wütend über die vielen Hinterlassenschaften auf den Gehwegen, seit Wochen gibt es Streit über die Schuldigen.
Ein Spaziergang mit ihrer Hündin Maya auf dem Werner Hellweg und den umliegenden Straßen bereitet Annette Roggausch keine Freude mehr. Seit Oktober ärgert sie sich über das, was ihr auf den Gehwegen und an Bauminseln ins Auge fällt: große Hundehaufen. „Ich bin letztens meine Runde gegangen und habe bei 200 Haufen aufgehört zu zählen“, berichtet sie.
Doch die Haufen sind nicht das einzige Problem. Immer wieder werde sie, aber auch andere Hundebesitzer, von Anwohnern als Schuldige verdächtigt und beschimpft. „Die Anwohner sind zu Recht wütend, aber das sind wir auch. Wir sind diejenigen, die die Hinterlassenschaften unserer Hunde beseitigen“, sagt Roggausch. Mittlerweile sei es so weit gekommen, dass Köder – beispielsweise Fleischwurst mit Scherben – ausliegen. „Da ist man als Hundebesitzer ehrlich gesagt machtlos“, erläutert Uli Voß, der ebenfalls mit Hund Karou in Werne unterwegs ist.
Gemeinsam mit den Anwohnern Schuldige ausfindig machen
Dass es in Werne immer schon Hundehaufen gegeben hat, weiß Roggausch. „Seit Oktober sind es aber sehr große Haufen und es sind auch einige große Hunde in der Umgebung hinzu gekommen“, erzählt sie. Streit möchte Roggausch mit den Anwohnern nicht anfangen: „Wir werden zu Unrecht beschuldigt und möchten gemeinsam mit den Anwohnern die Schuldigen ausfindig machen.“ Voß fügt hinzu: „Das Problem ist, dass die Leute sich nicht auskennen. Hunde, die so groß sind wie unsere, machen solche Riesen-Haufen nicht, wie sie hier liegen.“
Das Ordnungsamt hat sich des Problems laut Stadt bereits angenommen und war an mehreren Tagen zivil in Werne im Einsatz. „Die Gehwege waren auf dem Werner Hellweg und den umliegenden Straßen soweit sauber; Bauminseln waren zugekotet“, berichtet Pressesprecherin Tanja Wißing. Nun solle das Umwelt- und Grünflächenamt mit einer Reinigung beauftragt werden. Die Stadt wolle sich allerdings auch mit dem USB oder dem Technischen Betrieb kurzschließen. „Wir haben uns auch mit der Polizei ausgetauscht: Scherbenköder wurden im Bezirk nicht gefunden, lediglich zwei Glasflaschen“, sagt Wißing.
Mehr Mülleimer und Kottütenspender
„Die Stadt könnte mehr Mülleimer und Kottütenspender aufstellen“, schlägt Roggausch vor. Erfahrungen der Stadt sowie des USB würden jedoch zeigen, dass sich solche Investition in Spender nicht lohne. „Vandalismus und fehlendes Durchhaltevermögen sind dabei immer Probleme“, sagt Jörn Denhard, Pressesprecher vom USB. „Die Hundehalter sind natürlich in erster Linie selbst verantwortlich.“