Bochum. Die Umrüstung vom analogen auf den digitalen Funk bei der Bochumer Feuerwehr wird wohl erst in fünf bis acht Jahren abgeschlossen sein. Die Zeit drängt aber trotzdem. Bei der Polizei hingegen soll noch in diesem Jahr nur noch digital gefunkt werden.
Die Bochumer Feuerwehr wird noch mehrere Jahre darauf warten müssen, bis auch sie im Alltagsbetrieb vom analogen auf den digitalen Funk umstellt. Wie Bochums Feuerwehr-Chef die Dirk Hagebölling auf WAZ-Anfrage sagte, sollte der Digitalfunk bereits zur WM 2006 eingerichtet werden. Daraus wurde aber nichts. Zu groß waren die Hindernisse in technischer, finanzieller und personeller Hinsicht. Hagebölling spricht von einem „immensen Aufwand, der vorher nie so proklamiert worden ist“.
Das digitale Netz sei bis heute noch nicht zu 100 Prozent vorhanden, nennt er ein Beispiel. Außerdem sei ein Beauftragter für die Verwaltung nötig, ein EDV-Mann. Geschätzt eine halbe Million Euro müssten nur in die Investition der Geräte aufgebracht werden.
Die Zeit drängt aber trotzdem. Die Leitstelle der Feuerwehr arbeitete mit einer 18 Jahre alten Technik, einer veralteten EDV. Und für die zurzeit noch im Einsatz befindlichen Analogfunkgeräte gibt es nur noch schwerlich Ersatzteile.
Digitalfunk ist abhörsicher und hat eine bessere Übertragungsqualität
Um sich an die Zukunft zu gewöhnen, sind in der Leitstelle aber bereits drei Digitalfunkgeräte im Einsatz. Auch in Führungsfahrzeugen befindet sich parallel zur analogen Funktechnik auch eine digitale an Bord. Bei den Rettungsfahrzeugen läuft hingegen erst die Beschaffungsplanung. Hagebölling schätzt, dass die komplette Umstellung „erst in fünf bis acht Jahren“ erledigt ist.
Der digitale Funk hat viele Vorteile. Er ist abhörsicher, hat eine bessere Übertragungsqualität und ermöglicht eine bessere und zielgerichtetere Kommunikation mit Teilnehmern in anderen Städten. Es gibt keine Funklöcher mehr wie beim analogen Funk, der über verschiedene Kanäle mit anderen Frequenzen läuft, die nicht immer verfügbar sind.
Die Bochumer Polizei hat ihre 330 Fahrzeuge bereits umgerüstet und die Beamten geschult. Noch in diesem Jahr soll dort ausschließlich digital gefunkt werden.