Bochum.. Rund 20 ehemalige Opelmitarbeiter aus Bochum machen eine Ausbildung als Triebfahrzeugführer bei der DB. Andere wollen lieber Altenpfleger werden oder machen einen Imbiss auf.
Während die Opel-Belegschaft des Bochumer Werks mit gemischten Gefühlen ins neue Jahr gegangen ist, haben viele Kollegen, die per Abfindung gegangen waren, schon wieder eine neue Stelle oder eine vergleichbare Perspektive. Es sind rund 80 Prozent der ersten 154 Ex-Opelaner, die im Jahr 2011 maximal zwölf Monate lang von der Transfergesellschaft TÜV Nord Transfer GmbH betreut worden waren.
Unter anderem wurde die Deutsche Bahn ihr neuer Arbeitgeber. „Um die zwanzig von ihnen machen eine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer, also zum Lokomotivführer“, schildert Katja Jacobsen, Projektleiterin für Transfermaßnahmen beim TÜV Nord. „Anschließend, nach einer Ausbildungszeit von sieben bis neun Monaten, werden sie in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen.“
Betriebe mit Affinität zur Technik
Die meisten der Opel-Aussteiger hätten sich Betrieben zugewandt, die ebenfalls eine hohe technische Affinität haben. „Alles was fährt, sich dreht und bewegt“, bringt Jacobsen die Sache auf den Punkt. Gut nachgefragt von anderen Firmen seien zum Beispiel die Industriemechaniker, die Elektroniker, aber auch die Lager-Logistiker.
Andere Ex-Opelaner hätten dagegen den Sprung zur Existenzgründung gewagt, einer eröffnet einen Imbiss, andere lieber Reparaturwerkstätten, etwa für Lackarbeiten. Wiederum ein anderer habe nach seiner beruflichen Qualifizierung inklusive Lagerprüfung jetzt ein Angebot bekommen, ein Lager für ein mittelständisches Unternehmen in Marl aufzubauen. Manche hätten sich auch sozialen Berufen zugewandt, machen etwa eine Ausbildung als Kranken- oder als Altenpfleger.
Im Gegensatz zu früheren Jahren sei die Stellenvermittlung sehr erfreulich gelaufen, beschreibt die Projektleiterin die erfolgreiche erste Bilanz.
600 weitere kommen hinzu
Doch damit sei noch lange nicht Schuss. Jacobsen: Zusätzlich zu den 154, „deren Transferlaufzeit im vierten Quartal des letzten Jahres geendet hat, betreuen wir aktuell 400 Transfermitarbeiter, die im Laufe des letzten Jahres in die Transfergesellschaft gewechselt sind.“ Und ab 1. März 2012 werden weitere 600 ehemalige Opel-Mitarbeiter hinzu kommen.
Damit würden über 1100 Ex-Opelaner bei ihrer beruflichen Neuorientierung auf diese Weise unterstützt. Einige hundert Kollegen verzichteten lieber darauf, hatten sich vielleicht schon vorher einen neuen Job besorgt.