Delbrück/Paderborn/Bochum.. Ein 33 Jahre alter Mann aus Bochum soll sich in Delbrück fälschlicherweise als Notarzt ausgegeben haben. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage, der Verdächtige ist in U-Haft.

Gegen einen falschen Notarzt hat die Staatsanwaltschaft Paderborn Anklage erhoben. Der 33-jährige Mann aus Bochum soll sich als Mediziner ausgegeben und so drei Tage lang in einer Rettungswache in Delbrück (Kreis Paderborn) im Einsatz gewesen sein, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft einen Bericht im "Westfalenblatt" (Mittwochsausgabe) bestätigte.

Von den vier behandelten Patienten sei aber niemand zu Schaden gekommen. Der falsche Arzt soll über eine Vermittlungsagentur mit gefälschten Urkunden an den Job gekommen sein. Der leitende Arzt der Rettungswache schöpfte jedoch Verdacht und schaltete die Polizei ein. Nach Auskunft der Ermittler hat der Mann die Vorwürfe im Wesentlichen eingeräumt.

Ausbildung nie abgeschlossen

Bereits seit 20. Mai sitzt er in Untersuchungshaft - auch wegen weiterer Vorwürfe. So ermittelt die Staatsanwaltschaft Bochum ebenfalls wegen falscher Zeugnisse und Betrugs, sagte ein Sprecher der Behörde auf Anfrage.

Zwischen 2011 und 2014 soll der 33-Jährige immer wieder als Intensivpfleger gearbeitet haben. Soweit bisher bekannt, habe er zwar eine entsprechende Ausbildung begonnen, aber nie abgeschlossen. Die Aufträge bekam er über Zeitarbeitsfirmen. (dpa)