Ein Dortmunder soll neuer Beigeordneter für Personal, Organisation, Recht und Ordnung der Stadt Bochum werden. Die SPD-Fraktion hat sich am Sonntag für den 32-jährigen Volljuristen Sebastian Kopietz ausgesprochen und damit elf Tage vor der offiziellen Wahl am 17. März eine Vorentscheidung in der Dezernenten-Frage getroffen. Mit ihrer Stimmenmehrheit im Rat, der sich womöglich auch der grüne Koalitionspartner anschließen wird, kann sie die Personalie sozusagen im Alleingang entscheiden.

Die CDU-Fraktion hatte gehofft, das Vorschlagsrecht für die Besetzung der vakanten Stelle erneut für sich in Anspruch nehmen zu können. Dies sei in Vergangenheit gute Tradition gewesen, hatte Fraktionsvorsitzender Christian Haardt im Vorfled gesagt. „Wir sind der Auffassung, dass die zweitgrößte Fraktion einen Sitz im Verwaltungsvorstand haben sollte.“ Den wird sie nun voraussichtlich nicht haben. Das siebenköpfige Gremium mit Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, den bald fünf Dezernenten und Ralf Meyer, Geschäftsführer der Wirtschaftsentwicklung, ist verbunden mit SPD oder Grünen oder aber parteilos.

Heute werden sich Kopietz und die beiden weiteren verbliebenen Kandidaten der CDU-Fraktion vorstellen. Danach, so Haardt, entscheide die Fraktion, ob sie einen eigenen Vorschlag unterbreitet.

Sebastian Kopietz hat Recht an der Ruhr-Universität Bochum studiert und ist seit 2010 bei der Bezirksregierung Arnsberg beschäftigt. Bis zum Mai 2015 war er persönlicher Referent des früheren Regierungspräsidenten Gerd Bollermann und ist nun als Dezernent im Bereich der Kommunalaufsicht tätig sowie zuständig für das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz. Der Sozialdemokrat ist Ortsvorsitzender der SPD im Dortmunder Stadtteil Hörde und Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Hörde.