Bochum.. Bei einem Übungskampf mit mittelalterlichen Schwertern ist ein 37-jähriger Mann lebensgefährlich verletzt worden. Eine Schwertklinge hatte sich durch den Sehschlitz seines Ritterhelmes gebohrt. Nach derzeitigem Stand war es ein Unfall. Die Beteiligten zeigen sich sehr betroffen.

Diesen Helm hatte das 37-jährige Unfallopfer getragen.
Diesen Helm hatte das 37-jährige Unfallopfer getragen. © Unbekannt | Unbekannt

Bei einem bizarren Unglück ist am Dienstagabend ein 37-jähriger Schwertkämpfer äußerst schwer verletzt worden. „Es besteht akute Lebensgefahr“, sagte Polizeisprecher Guido Meng. Das Drama passierte in einem Gesellschaftsraum der Gaststätte „Zu den 4 Winden“ an der Hofsteder Straße in Bochum-Hamme. Dort trafen sich mehrere Männer, die als Hobby den mittelalterlichen Schaukampf haben. Dafür trainierten sie mit Übungsschwertern.

Bei einem Kampf zwischen einem 37-jährigen Bochumer und einem 23-jährigen Dorstener kam es dann zum bösen Unfall. Beide Kontrahenten trugen Schutzanzüge und Ritterhelme. Plötzlich traf der Dorstener den stählernen Kopfschutz seinen Gegners und stieß dabei durch den Sehschlitz. Die Verletzungen waren verheerend.

Schwert ist 1,25 Meter lang und komplett aus Kunststoff

Das 1,25 Meter lange Schwert ist zwar komplett aus Kunststoff und waffenrechtlich als Spielzeug einzustufen. Außerdem war die Spitze der einen Meter langen Klinge abgerundet. Trotzdem hatte sich die Waffe in den Augenbereich des jungen Mannes gebohrt.

Die Zeugen riefen sofort den Notarzt an. Das Opfer wurde mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht. Auch sein 23-jähriger Trainingspartner kam ins Krankenhaus, weil der Verdacht eines Schocks bestand.

„Wir sind noch sehr betroffen“

Das Kriminalkommissariat 11 ermittelt jetzt. Trotzdem war der grausame Vorfall nach bisheriger Einschätzung ein Versehen. „Wir gehen davon aus, dass es sich um einen sehr unglücklichen Unfall gehandelt hat“, sagte der Polizeisprecher. Gleichwohl werde man untersuchen, ob sich jemand auch strafrechtlich etwas hat zu Schulden kommen lassen, eventuell fahrlässige Körperverletzung.

Beide Unfallbeteiligten waren erfahrene Schwertkämpfer, wie Sarah Blenk von der Gaststätte „Zu den 4 Winden“ am Mittwoch der WAZ-Mediengruppe sagte. „Wir sind noch sehr betroffen.“

Das Lokal, zu dessen Gästen auch viele Freunde von Fantasy-Spielen gehören, hatte nur den Raum für das Schwertkampf-Training zur Verfügung gestellt. Veranstalter war die Gruppe der Kämpfer selbst. Sie trifft sich dort bereits seit vielen Jahren einmal pro Woche. Jetzt will man in der Gaststätte besprechen, wie es nach diesem „Sportunfall“ mit dem Schwert-Training weitergehen soll.