Bochum. Publikumsrunde zum Thema „Künstlerresidenzen Ruhr“ im Museum. Auch der Kunstraum Unten und die Galerie Januar setzen Akzente.

Bochum hat als Kunststadt in den letzten Jahren zugelegt, im Chor der Ruhr-Museen ist das Kunstmuseum eine wichtige Stimme, aber auch die wachsende Zahl der Galerien und Kunstvereine zeugt von der Kunst-Sinnigkeit Bochums. An verschiedenen Punkten lässt sich das in diesen Tagen wieder konkret nachspüren.

Das Museum ist nicht nur eine Plattform für zeitgenössische Kunst, sondern auch eine Drehscheibe des Diskurses. Hier wird Kunst nicht nur ausgestellt, sondern es wird auch über sie gesprochen. So am 26.6., wenn es um Künstlerresidenzen im Ruhrgebiet gibt.

Kunst-Begegnung an der Ruhr

Anlass ist die Vorstellung der neuesten Publikation der Kunst Vereine Ruhr: „Home is where...“ erscheint im Nachgang des Artist in Residence-Projektes „Canale Grande“ aus dem letzten Jahr. Dabei hatten sich Künstler auf ihre jeweils eigenwillige Art mit dem Ruhrgebiet auseinandergesetzt (die WAZ berichtete). Für den Kunstverein Bochum war Onno Dirker dabei (Kortumstraße 147, 19.30 Uhr, Teilnahme kostenlos).

Zumal die junge Kunst hat in Bochum ihren Platz. Zwei Ausstellungen – im Kunstraum Unten und in der Galerie Januar – belegen das.

Zeichnung trifft Sprache

„Spaß am Ernst“ heißt Joschua Knüppes Methode. Der Kunstraum Unten zeigt Zeichnungen, Aquarelle und Skulpturen des jungen Künstlers gezeigt, der auf der Grenzlinie zwischen Naturwissenschaft und Mythos unterwegs ist. Knüppe (23) zeichnet und gestaltet fiktive Lebensformen, Orte und Biosphären, die den Ansprüchen der Biomechanik, Physik und Evolutionstheorie genügen und die doch sämtlich seiner Fantasie entsprungen sind. „Was wäre wenn...“ lautet die spannende Frage (im U-Bahnhof Schauspielhaus, Di. und Fr. 15.30-18.30 Uhr geöffnet.

Als „Verein zur Förderung von junger Kunst“ macht sich die Galerie Januar seit den 1980er Jahren um dieselbe verdient. Aktuell ist in Langendreer „Lingo“ zu sehen, eine Ausstellung mit Arbeiten von Roman Podeszwa. Als All-over bedecken seine Zeichnungen die Wände, wobei Podeszwa seine Zeichnungen mit schwarzem Filzstift auf weißem A4-Papier anfertigt. Sie zeigen reale Dinge, seine privaten Gedanken und Gefühle, aber auch die alltägliche Ironie und Skurrilität des Lebens wird in den Werken sichtbar. Bild und Sprache stehen gleichwertig nebeneinander, ergänzen und kommentieren sich gegenseitig. Der Ausstellungstitel „Lingo“ bezieht sich darauf (Eislebener Straße 9, Öffnungszeiten Donnerstag 17-19 Uhr und nach Vereinbarung).