bOCHUM.. Philipp Müller und Marc Kovermann reisen 54 Tage lang in den Süden. Mit einem Budget von nur 1000 Euro sind sie 2500 Kilometer unterwegs.

2500 Kilometer liegen vor Philipp Müller und Marc Kovermann. Es geht auf eine Urlaubsreise nach Porto. Die Entfernung legen die beiden nicht im Flieger zurück und auch nicht mit einem Auto. Sie starten heute mit ihren Fahrrädern.

Die beiden Ruhrpottkinder – Philipp aus Bochum und Marc aus Herne – sind gerne auf zwei Rädern unterwegs. Im Sommer 2017 machten sie eine Tour von Bochum nach Köln – wo sie sich zurzeit zwecks Studium und Arbeit häufig aufhalten. Das weckte bei den beiden Freunden Lust auf mehr. Und schnell kam ihnen der Gedanke, eine Urlaubsreise damit zu verbinden. Die Wahl fiel auf Portugal. Dort waren die beiden Abenteurer noch nie. „Es ist eine schöne Strecke in den Süden“, sagt Philipp Müller.

Über Alpen und Pyrenäen

Auf der geplanten Route geht es zunächst durch den Schwarzwald und von dort aus in die Schweiz nach Basel und über die Alpen. „Dort kennen wir Leute, bei denen wir übernachten können“, erzählt Marc Kovermann. Für die Etappen haben die beiden alles Nötige im Gepäck. Ein bisschen Verpflegung, Wechselsachen, aber auch ihre Skateboards und eine Trompete.

Zur Not schlafen sie in einem Zelt, wenn sie keinen Unterschlupf finden. Auch Couch-Surfing käme für sie infrage. „Auf dem Weg werden wir nette Leute treffen“, sind sie sich sicher. Von Basel aus radeln sie nach Lyon, danach weiter zur Mittelmeerküste nach Marseille. Entlang der Küste über die Pyrenäen bis Barcelona. In Spanien geht es dann über Madrid nach Porto.

Ende März müssen sie am Ziel sein

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. © Unbekannt | Unbekannt

54 Tage haben sich die Freunde als Puffer gesetzt, bis 31. März müssen sie aber am Ziel sein. Denn: Von Porto geht es über die Wolken im Flugzeug zurück. „Mal sehen, wie wir hinkommen. Die Reise steht im Vordergrund. Es wird anstrengend. Wir wollen es aus eigener Kraft schaffen, aber auch genießen“, betont Müller.

In Barcelona sind fünf Tage Aufenthalt eingeplant, dort haben sie ebenfalls Bekannte. Am 7. März wollen sie dort ankommen. „Dahin kommen auch ein paar unserer Skater-Kumpels“, erzählt Kovermann, der sich mit Englisch und zur Not mit Händen und Füßen verständigen will, denn beide können weder fließend Französisch noch Spanisch oder Portugiesisch.

Ganz sorgenfrei starten die Mittzwanziger nicht, es bestehe immer die Gefahr, ausgeraubt zu werden. „Aber wenn man sich das vorher schon einredet, braucht man gar nicht zu starten“, merkt Kovermann an. Auch ihre Eltern würden sich Sorgen machen. Das gehöre dazu, meinen sie. Als Budget haben sie sich übrigens nur 1000 Euro gesetzt. „Mit weniger Geld macht Reisen mehr Spaß“, findet Müller. An einem Tag wollen sie mit zehn Euro auskommen. „Die Reisekosten fallen ja weg“, scherzen sie.

Generalprobe im Dezember

Eine Art Generalprobe haben die Radler bereits erfolgreich hinter sich. Sie sind Fans des VfL Bochum und sind im vergangenen Dezember in vier Tagen vom Bochumer Ruhrstadion nach Hamburg geradelt. „Wir wollten dabei auch testen, wie wir bei kühlen Temperaturen zurechtkommen“, erinnert sich Müller. Nach Hamburg waren es allerdings nur 360 Kilometer. Nun liegt eine härtere Tour vor den beiden.

Dafür haben sie kaum trainiert – Sport gehört ohnehin zu ihrem Alltag. Wenn es geht, sind beide immer viel mit dem Rad unterwegs. Nun eben 2500 Kilometer am Stück.

>>> INFO: Nur im Notfall von der Route abweichen

  • Die beiden Fahrradfahrer Philipp Müller und Marc Kovermann möchten nur im Notfall von ihrer Route abweichen. Wenn einem der beiden die Kraft fehlt, er sich verletzt oder das Fahrrad streikt.
  • In der Schweiz besteht in den Alpen derzeit Lawinengefahr. Möglicherweise müssen die beiden Abenteurer auf dieser Etappe vom Rad auf den Zug umsteigen, um sicher weiterzureisen.