Bochum. Seit Pfingststurm Ela funktionieren am Korbstück die Laternen nicht mehr. Anwohner der Privatstraße sind sauer, weil sich einfach nichts tut. RWE spricht von einem „kuriosen Fall“ und kündigt an, innerhalb von 14 Tagen wieder für Licht zu sorgen. Das spendet bis dahin die Weihnachtsbeleuchtung.
Mit einem Schmunzeln lasen die Anwohner am Korbstück in Werne am Montag die WAZ-Ausgabe. Licht, hieß es dort in einem Artikel, halte Einbrecher fern. „Tja, Licht, das hätten wir hier auch gern“, sagt Klaus Widera und zeigt zusammen mit seinen Nachbarn auf eine von fünf defekten Laternen. Hübsch sehen sie aus in ihrem 50er-Jahre-Stil, wie sie da so am Straßenrand stehen. Zu dumm nur, dass sie nicht das tun, was sie sollen: leuchten.
Und das nicht erst seit ein paar Tagen, sondern bereits seit Pfingstmontag. Sturmtief Ela machte bekanntlich auch um Werne keinen Bogen und pustete auch am Korbstück einige Bäume um, die die Oberleitung beschädigten. Seither funktionieren die Laternen nicht mehr.
Sehr zum Ärger der Anwohner, die sich inzwischen die Finger wund gewählt haben, um einen Verantwortlichen ausfindig zu machen. Stadt und Stadtwerke sind es nicht, weil es sich bei besagtem Stück um eine Privatstraße handelt. Interessant: Die eine Laterne ganz am Ende des Korbstücks, die sich in städtischem Besitz befindet, leuchtet . . .
Sorge um Kinder, die im Dunkeln dort her müssen
Nun, zuständig für den „Schattenbereich“ ist RWE; genauer: die Gesellschaft für Vermögensverwaltung (GFV), die sich um das Bergbauerbe von RWE kümmert. „Wir haben dort so oft angerufen. Doch es tut sich einfach nichts“, klagt Anwohnerin Christiane Lockner. Viele ihrer Nachbarn haben Hunde und trauen sich kaum noch, mit ihren Vierbeinern Gassi zu gehen. Klaus Widera sorgt sich auch um die Kinder, die auf dem angrenzenden Fußballplatz trainieren und ja im Dunkeln wieder nach Hause müssen. „Dort, an der Nörenbergstraße entlang des Sportplatzes, gehen die Laternen auch nicht.“
RWE: „Es gibt Sachen, da ist einfach der Wurm drin“
Auf das Dilemma am Korbstück hingewiesen, spricht Julika Gang, RWE-Pressesprecherin, von einem „kuriosen Fall“. Hintergrund: Die Stromversorgung für die Laternen befand sich bisher im Keller eines Hauses am Ende der Nörenbergstraße. „Das ist natürlich nicht die optimale Lösung“, sagt Gang. Deshalb wolle RWE jetzt nicht nur die Oberleitung reparieren, sondern gleich komplett umrüsten und den Stromkasten außerhalb installieren. „Das hat sich leider hingezogen“, gibt Julika Gang zu, will aber niemandem den schwarzen Peter zuschieben: „Es gibt Sachen, da ist einfach der Wurm drin.“ Viel wichtiger ist auch ihre Zusage, dass die Laternen am Korbstück in zwei Wochen wieder leuchten sollen. Ein Lichtblick.
Bis dahin wissen sich die Anwohner garantiert noch zu helfen. Einige haben schon jetzt die Weihnachtsbeleuchtung installiert.