Lange, schwarze Handschuhe, Zigarettenspitze zwischen den Fingern. Ein silbernes Diadem ziert die Hochsteckfrisur. Wohl jedem fiel die Ähnlichkeit mit Audrey Hepburn gleich auf, die die junge Teilnehmerin des „Living-Doll-Wettbewerbs“ angestrebt hat.

WAZ und Drehscheibe/City-Point suchten am vergangenen Samstag die beste lebende Schaufensterpuppe. Nach dem ersten Casting waren noch 40 Teilnehmer übrig geblieben, die mit ihren phantasievollen Ideen überzeugen konnten. Wie eben jene „Hepburn-Puppe“, über und über behängt mit Ketten, Armreifen und Ringen. Vor sich Tasse und Teller, hinter sich die Auslagen eines Schmuckgeschäftes. „Frühstück bei Tiffany“, der Traum vieler Frauen, wurde hier dargestellt. Diese Performance gehört sicherlich zu den Favoriten der Besucher.

Denn die Kunden von City-Point und Drehscheibe sowie eine Fachjury stimmen je zur Hälfte über die Gewinner ab. Dazu gab’s in der WAZ-Bochum Abstimm-Coupons, auf denen sie ihre Sieger benennen konnten. Die Warendorfer Agentur Fashion Events hat den Contest organisiert. Inhaberin Claudia Nagel: „Die Resonanz war gigantisch. Wir hatten gar nicht genug Coupons für alle.“

Dank der Einfälle der Teilnehmer (oder der Agentur) gab’s für die Besucher Begegnungen mit berühmten Figuren, wie Lara Croft, die beidhändig bewaffnet vor der Dekoration eines Fachgeschäfts für PC-Spiele stand. Auf Autogramme aber hofften Fans bei ihr ebenso vergeblich wie bei Christina Aguilera, die „pretty in pink“ vor einem Modeschmuck-Laden posierte.

Teils standen die lebenden Schaufensterpuppen in den 32 beteiligten Fachgeschäften, teils in deren Schaufenstern. Der Wettbewerb begann mittags und lief bis abends; Claudia Nagel: „Es gab tatsächlich Kandidaten, die über Stunden unbeweglich still standen.“

Doch hätten alle ihre Sache mehr als gut gemacht. Und immer hatte die Performance einen Bezug zur Branche, ein gelungener Werbegag. Vor einem Sportgeschäft etwa zog eine Leichtathletin die Blicke auf sich, die auf einem Laufband in der rennenden Bewegung verharrte. Mit einem Lockenstab im langen Haar saß ein Blondine im Schaufenster eines Friseurs, um sich herum allerlei Haarpflegeprodukte. Vor einer Apotheke in der Drehscheibe schließlich stand ein über 70-jähriger Teilnehmer in einer Pillendose mit Saxophon. Einer der wenigen Männer, die im Vorfeld am Casting teilgenommen hatten.