Werne. Der neue Werner Karnevalsprinz führt das Motto von Asterix und Obelix auf seinem Schild: „Nichts soll hier geschehen, was uns Galliern missfällt“. Und das hat durchaus einen ernsten Hintergrund
Zur „Reise ins All“ lud in der vergangenen Session 2010 Prinz Robert II. ein. Bei Prinz Marcus I. (Spiekermann) kehrten in diesem Jahr mit dem Motto „Saturday Night Fever“ die 70er Jahre zurück. Für 2012 wird es wieder bodenständiger: Der frisch gekürte Prinz Torsten II. (Dahlhaus) hob für die angelaufene fünfte Jahreszeit der Närrinnen und Narren den Leitspruch „Das gallische Dorf im Bochumer Osten“ auf sein Schild.
Was es damit auf sich hat, bekundete Dahlhaus bei seiner Antrittsrede im Pfarrsaal von Herz Jesu: „Hier bei uns tief im Osten dieser bezaubernden Stadt sind wir ab sofort Gallier und machen die anderen platt. Nichts soll hier geschehen, was uns Galliern missfällt, da wird sich mal kurz wehrhaft gegen gestellt.“
Widerstand gegen die Römer
Diese Anspielungen auf die Comic-Helden Asterix und Obelix sowie deren Widerstand gegen die Römer haben einen ernsten Hintergrund: Sie spiegeln eine Auseinandersetzung des MGV Cäcilia mit der Großgemeinde „Liebfrauen“, zu der die Gemeinde seit September 2008 gehört, sowie dem Essener Cäcilienverband wider.
Nach dem Zusammenführen aller Gemeinden im Bochumer Osten (von Gerthe bis Langendreer) in eine Großgemeinde wurden vom Bistum die Arbeitsstunden für alle Gemeindekantoren in der Region neu festgelegt. Die Großgemeinde und der Cäcilienverband bestanden darauf, dass Heinz-Norbert Wortmann, der langjährige Organist in Heilig Geist Harpen, den Chor leiten solle. Der Männerchor sollte zudem mit dem Cäcilien-Frauenchor in der Gemeinde, der von Wortmann geleitet wird, zu einem gemischten Chor zusammengehen.
Neuer Chorleiter
Der MGV Cäcilia wollte jedoch eigenständig bleiben. Er hatte gerade Marko Dumenko aus Lütgendortmund als neuen Chorleiter gewonnen. Daraufhin gab es einen internen Streit, der erst nach zähem Ringen zu Ende ging: Der MGV Cäcilia konnte sich durchsetzen.
Die Prinzenkür selbst geriet zu einem fröhlichen Fest. Prinz Marcus I. musste zunächst seine Insignien abgeben. Prinzenausbilder Hermann Schremp kleidete den neuen Prinzen ein. Karnevalspräsident Knut Slowikow übernahm die Moderation, und der „Vereinigte Tambour Corps Bochum-Werne 1914 e.V.“ übernahm die Musik beim Ein- und Ausmarsch. Zur Hauptattraktion des Abends geriet der Auftritt von Bauchredner Sascha Berger. Mit seinen Handpuppen begeisterte er das Publikum.
Prinz Torsten II. ist zugleich der Prinz für den Bochumer Osten in der Session 2011/12. Sein Sohn Björn I. wurde zugleich Kinderprinz von Herz Jesu Werne. Beide freuen sich auf eine spannende Session, die am 16. Februar 2012 um 15.11 Uhr mit dem Sturm auf das Bürgerhaus „Am Born“ beginnen wird.