Bochum. Der VfL Bochum wollte demnächst einen neuen Rasen in seinem Stadion verlegen. Die Arbeiten können trotz des Vandalismus rechtzeitig beginnen.
Knapp 80 Kilometer liegen Bochum und dem niederrheinischen Grefrath – und doch waren sich die beiden Städte am Montag ganz nah. Vereint in Sorge um ein Stück Rasen.
Unbekannte hatten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag eine an einer Landstraße gelegene Rasenfläche malträtiert. Mit einem Auto, wie die tiefen Spuren im Grün vermuten lassen. Die Polizei spricht von einem Schaden in fünfstelliger Höhe – und die Anhänger des VfL Bochum zitterten am Montagmorgen, als der Vorfall bekannt wurde. Denn zerstört wurde ausgerechnet ein Teil des Grüns, das kommende Woche im VfL-Stadion verlegt werden sollte.
Das Zweitliga-Auftaktspiel der Bochumer gegen Union Berlin sei in Gefahr, war aus der Gerüchteküche bereits zu hören. Doch VfL-Pressesprecher Jens Fricke gab sofort Entwarnung: „Am Samstag gegen Berlin wird ohnehin noch auf dem alten Rasen im Vonovia-Ruhrstadion gespielt. Der neue soll erst am folgenden Montag verlegt werden und für das zweite Heimspiel gegen Hannover 96 Ende August fertig sein.“
Keine gezielte Attacke auf den VfL
Knapp 500 Quadratmeter Rollrasen wurden in Grefrath zerstört, mehr als 10 000 seien aber noch übrig. „Der VfL benötigt lediglich 8500 Quadratmeter“, sagt Arnd Peiffer, Geschäftsführer des geschädigten Fertigrasen-Zuchtbetriebs Gebrüder Peiffer. Von einer gezielten Attacke auf den VfL gehen aber weder der Verein noch die Rasenfirma aus. „Es weiß ja niemand, welche Rasenfläche für wen geschält wird. Es gab in der Vorwoche auch schon Beschädigungen an anderer Stelle“, sagt Peiffer. Auch andere Lieferungen waren nicht gefährdet – der Rasen für den FC Barcelona und Fortuna Düsseldorf war bereits verschickt.
Bochums Trainer Gertjan Verbeek hat ohnehin andere Sorgen. Mit einem 1:0-Sieg im Testspiel gegen den Erstligisten Hamburger SV schlossen die Bochumer am vergangenen Freitag die Vorbereitung ab, jetzt gilt die Konzentration dem Ligaspiel gegen Berlin am Samstag. „Für meine Mannschaft sieht es gut aus, wir haben richtig Gas gegeben“, urteilte Verbeek. Zwei weitere Spieler fürs Mittelfeld und die Innenverteidigung sollen in den kommenden Wochen noch dazustoßen.