Bochum..

Zuletzt stand die Stadt unter Zeitdruck. Seit Monaten wird debattiert über das Wandmosaik „Phönix“ im alten Gymnasium am Ostring. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes droht bereits mit Schadensersatzforderungen, wenn er wegen des Reliefs mit Verzögerungen beim Abriss rechnen müsse. Also musste der Hauptausschuss gestern eine Dringlichkeitsentscheidung genehmigen.

Danach soll das Werk von Heinrich Wilthelm wegen seiner kunsthistorischen Bedeutung erhalten werden. Es wird also abgetragen und zunächst eingelagert. Dieser Vorgang wird 72.000 Euro kosten.

Das Geld wird aus dem Etat der Schulverwaltung vorfinanziert in der Hoffnung, Sponsoren zu finden, die die Summe begleichen würden. „Genau das stört mich: Wir geben 72.000 Euro für das Kunstwerk aus, um es einzulagern“, sagte Martina Schmück-Glock (SPD). Es solle eine sinnvolle Neunutzung gefunden oder das Mosaik auf dem Kunstmarkt verkauft werden.

Kürze der Zeit habe nicht ausgereicht

Die Kürze der Zeit habe nicht ausgereicht, eine „vernünftige Kampagne“ zur Akquise von Sponsoren auf die Beine zu stellen, soweit Kulturdezernent Michael Townsend. Klaus Franz (CDU) erwiderte: „Wir wollten keine Kampagne, sondern nur, dass die Verwaltung bei ein, zwei Unternehmen nachfragt.“ Dieter Fleskes (SPD) ergänzte, dabei Bochumer auszuwählen, „die sich persönlich dem Gymnasium am Ostring verbunden fühlen. Da gibt es ja sicherlich noch viele.“

Den neuen Antrag auf verkaufsoffene Sonntage hat der Ausschuss – ebenso wie die Bochumer Sicherheitsverordnung mit dem Beschluss über ein Glasverbot bei VfL-Heimspielen – ohne Votum in den Rat am 1. März geschoben.

"Stillschweigen vereinbart"

Denn der Antrag des Einzelhandelsverband auf elf Sonntagsöffnungen in diesem Jahr wird wahrscheinlich noch einmal modifiziert. Am Mittwoch trafen sich Vertreter des Handels, der beiden großen Kirchen der Gewerkschaften Verdi und DGB bei der IHK Bochum. Zunächst wurde, so Julia Beuerlein, „Stillschweigen vereinbart, falls etwa die Runde erneut zusammen kommen will“. Michael Hermund vom DGB hatte im Vorfeld bereits signalisiert, dass er „mit vier Sonntagen im Jahr leben könnte“.

Sollte also bei dieser Runde eine neue Vereinbarung getroffen werden, so wollen die Ratsfraktionen für die Sitzung am 1. März das Ergebnis als einen gemeinsamen Änderungsantrag einbringen und beschließen.

Das Votum zum Glasverbot wurde auf Wunsch der Linksfraktion verschoben; sie hatte noch Beratungsbedarf. Der Ordnungsausschuss hatte in der vergangenen Woche dem Verbot zugestimmt, nachdem die Zone, in der Glasflaschen tabu sein sollen, erheblich verkleinert worden war. Es soll zwei Jahre gelten.