Süd.. Eine neue Infotafel auf dem bergbauhistorischen Lehrpfad im Bochumer Südwesten erzählt die Geschichte der Bergehalde der Zeche Hasenwinkel. Der umtriebige Bergmannstisch Süd hat die Tafel dort aufgestellt.
Der Bergbau kann im Stadtteil auf eine lange Vergangenheit zurück blicken. Die Spuren können dicht nebeneinander liegen oder weitläufig verstreut sein.
Zwischen der Straße „An der Steinhalde“ und dem bergbauhistorischen Wanderweg auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke befindet sich eine Stelle, die für den Laien zwar erkennbar ist, jedoch einer Erklärung bedarf, um zu erfahren, was sich dort befindet.
Nun steht dort am beliebten Wanderweg eine neue Informationstafel, die der Bergmannstisch Süd dort aufgestellt hat. Sie erinnert an die Bergehalde der Zeche Hasenwinkel. Dabei handelt es sich um eine Waschbergehalde, die aus der Betriebszeit der Tiefbauzeche Hasenwinkel stammt.
Neue Infotafel erklärt die unterschiedlichen Formen der Halde
„Diese Waschberge entstanden durch die nasse Aufbereitung bei der Trennung der Kohle von Gestein“, erklärte der Vorsitzende des Bergmannstischs, Walter Gantenberg. „Diese Halde hier stammt aus der Betriebszeit der Tiefbauzeche Hasenwinkel von etwa 1870 bis 1920. Sie war ursprünglich als Spitzkegelhalde aufgeschüttet worden und damit zu einem wichtigen Erkennungsmerkmal für den Tiefbau in der Ruhr- und Hellwegzone geworden.“
Infolge des Verwertungsabbaus durch die Zeche Friedlicher Nachbar in den 1930er Jahren bekam die Hasenwinkeler Halde ihre heutige unregelmäßige Form: Dadurch, dass die Zeche Friedlicher Nachbar Füllmaterial benötigte, wurde ein Stollen von dort aus zu der Hasenwinkler Halde angelegt.
Durch diesen Stollen wurde ein Teil des Hasenwinkeler Haldenmaterials als Bergeversatz (Füllmaterial) zur Schachtanlage Friedlicher Nachbar transportiert. Das führte dazu, dass die Halde nicht mehr in ihrer ursprünglichen Ausdehnung und Höhe vorhanden ist. Im Laufe der Jahre hat sich die alte Bergehalde selbst bewaldet.
Dank an die Bezirksvertretung
„Die neue Informationstafel erklärt die unterschiedlichen Formen von Halden und die Geschichte dieser Halde ganz speziell“, freute sich Gantenberg über den Zuwachs an Informationsschildern entlang des bergbauhistorischen Lehrpfades.
Außerdem richtete er sich direkt dankend an die Bezirksvertretung: „Dort setzt man sich immer für die Anliegen zur Überlieferung der Bergbaugeschichte ein.“ Marc Gräf (SPD) nahm in Vertretung der Bezirksbürgermeisterin Doris Erdmann mit dem Sponsor der Tafel, den Tanzfreunden Hattingen, Mülheim und Ratingen, die Enthüllung vor.
Marc Gräf zeigte sich begeistert: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie konstruktiv sich der Bergmannstisch um unseren bergbauhistorischen Lehrpfad kümmert.“ Musikalisch untermalt wurde der Festakt in traditioneller Knappentracht vom Spielmannszug Eppendorf.