Bochum. Wegen der geplanten Schließung des Opelwerks in Bochum geht der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel juristisch gegen den Konzern vor. Bereits Ende Juli hatte Einenkel die Klage beim Landgericht Darmstadt eingereicht. Nun soll am 5. Dezember über die Klage verhandelt werden.
Der Streit zwischen Bochumer Betriebsrat und Adam Opel AG um die Verlagerung der Zafira-Produktion nach Rüsselsheim wird im Dezember vor Gericht weitergeführt. "Am 5. Dezember wird über die Klage verhandelt", sagte eine Sprecherin des Landgerichts Darmstadt am Mittwoch.
Das Gericht habe sowohl das Erscheinen des Bochumer Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel als auch von Vertretern der Adam Opel AG angefordert. Sofern es keine gütliche Einigung gibt, werde die Entscheidung des Gerichts zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.
Einenkel wirft dem Autobauer vor, den Aufsichtsrat nicht korrekt über seine Pläne informiert zu haben, die Produktion des Familienwagens Zafira vom Ruhrgebiet nach Hessen zu verlagern - und damit das Ende des Standorts zu besiegeln. "Es gab keine sauberen Informationen über den Beschluss, das Werk zu schließen", hatte Einenkel dem Portal "DerWesten" gesagt.
OpelBeschäftigte lehnten Sanierungstarifvertrag ab
Die Zivilklage ging bereits Ende Juli beim Landgericht Darmstadt ein und wird nun bei der Kammer für Handelssachen geprüft, wie eine Sprecherin am Freitag bestätigte.
Die Bochumer Opel-Beschäftigten hatten im Frühjahr als einzige den Sanierungstarifvertrag des Unternehmens abgelehnt. Dieser sah unter anderem vor, dass in Bochum noch bis Ende 2016 Autos gebaut werden. Zudem sollten Jobs etwa im Warenverteilzentrum erhalten bleiben und eine neue Komponentenfertigung am Standort angesiedelt werden. (dpa)