Schon erstaunlich, was Stiepeler Äcker so alles in sich bergen. Porzellanscherben mit buntem Muster aus Omas Zeiten, einen Tierzahn aus dem Mittelalter (wahrscheinlich vom Schwein), ein Stück Autokennzeichen ... Sogar das Fragment einer Klinge aus Feuerstein entdeckte Jonas (14) auf dem Acker, vermutlich 8000 Jahre alt.
Das war 2011, zu Beginn der Feldbegehungen der Archäologie-AG des Bochumer Gymnasiums Schiller-Schule. Was die Schüler seitdem in der Bochumer Erde fanden, zeigt das Museum für Archäologie in Herne jetzt in einer kleinen Ausstellung.
Von Beginn an hat die AG mit dem Museum zusammengearbeitet. Dr. Stefan Leenen, wissenschaftlicher Referent beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), und der Geschichtslehrer Matthias Wysocki haben die Schüler an die Methoden der Archäologen herangeführt, theoretisch und vor allem praktisch.
Lara (15) beschreibt, wie sie und ihre Mitschüler erst das Feld markiert und später in einer Menschenkette die Strecken abgegangen sind. Was sonst im Müll landet, unterzog die Gruppe einer genaueren Betrachtung. „Wir haben nach Vergleichsstücken geschaut, Bücher gewälzt und überlegt: Was ist das? Wie kann man das datieren?“, erklärt Leenen.
So erzählt ein Stück Schleifstein nicht nur, wann und von wem es hergestellt wurde, sondern auch wie das Werbeplakat der Firma aussah. Neben den Äckern wurde der Schulhof genau untersucht. Auch hier fanden sich jede Menge Spuren vom „Mars“-Papier bis zum Pfeifenkopf aus den Niederlanden.