Bochum. Anhand eindrucksvoller Fotografien haben RUB-Studenten ihre Erfahrungen in Afghanistan und Burma festgehalten. Zu sehen sind die Bilder ab 2. Februar in der Ausstellung „Inside: Afghanistan – Burma“ im Musischen Zentrum der Ruhr-Universität Bochum.
Dokumentarfotografie kommt in verschiedenen Spielarten daher. Aus dem Abstand aufgenommen, mit einem berichtenden oder registrierenden Impetus, etwa bei den Industriefotografien von Bernd und Hilla Becher. Oder aber als subjektive Fotografie, die beim Blick auf das Objekt die Persönlichkeit des Fotografen und die Bezüge zu seinem Umfeld mit einbezieht.
Spannende und persönliche Innensichten
Jetzt zeigt der Bereich Fotografie des Musischen Zentrums der Ruhr-Uni genau dies: Spannende und sehr persönliche Innensichten zweier Fotograf/innen aus zwei Ländern, die aktuell eigentlich nur als Krisengebiete in den Medien auftauchen. „Inside: Afghanistan – Burma“ ist der Titel der Fotoausstellung, die am 2. Februar um 18.30 Uhr eröffnet wird.
Der Titel der Präsentation ist bewusst so gewählt: „Er soll zeigen, dass es an diesen Orten trotz Kriegen, Diktatur und Drangsalierung ein normales Alltagsleben gibt“, so Felix Freier, Leiter des Bereiches Fotografie im MZ. Gezeigt werden zum Einen großformatige Bilder aus Afghanistan, die Lukas Augustin, Student der Ruhr-Universität, fotografierte. Er ging nach dem Abitur nach Kabul und arbeitete für zwei Jahre in der Öffentlichkeitsarbeit für eine Entwicklungshilfe-Organisation.
Beachtung durch internationale Magazine
Er lernte dabei die einheimische Sprache und lebte in einer afghanischen Familie. Neugier, aber gerade auch sein Respekt vor der Fremdheit des Landes und seiner Menschen - und viele Tassen Tee - verschafften Augustin schließlich offene Türen zu den Menschen in einem Land, dass keinen Alltag im Sinne von politischem Frieden und persönlichen Familienglück zu haben scheint. Gleichwohl gibt es ihn, und Augustins Fotos beweisen das in ausgesuchter Nahsicht. Seine eindringlichen Farbfotografien wurden inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern auch in international in Magazinen und Zeitungen abgedruckt. Zurzeit studiert Lukas Augustin Orientalistik und Komparatistik an der RUB.
Im zweiten Ausstellungsteil geht es um den fernen Osten, um Burma/Myanmar. Von dort hat Salome Roller ihre intensiven Fotografien mitgebracht. Die RUB-Studentin bereiste mit 20 Jahren zwischen 2007 und 2009 ein Land, das durch die Militärdiktatur und die Mönchsdemonstationen weltweit in die Schlagzeilen geriet. „Ich habe die meiste Zeit in Yangon gelebt, aber bin auch viel durch das Land gereist und habe als Englischlehrerin gearbeitet“, berichtet Salome Roller. Für sie sei es ein Privileg gewesen, einen so unmittelbaren Einblick in einen so ganz anderen Alltag am anderen Ende der Welt zu bekommen. Ihre Fotografien erzählen von dem alltäglichen Leben in Burma mit seinen starken Kontrasten: „Freude und Hoffnungslosigkeit liegen in Burma nahe beieinander“, hat die junge Fotografin erfahren.