Bochum-Gerthe. Das Bochumer Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung kritisiert die Verwaltung. Sie habe die Bürgerbeteiligung zu „Gerthe-West“ degradiert.
Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung kritisiert die Verwaltung scharf: Beim
Bochumer Wohnungsbauprojekt „Gerthe-West“
werde die Bürgerbeteiligung an die Wand gefahren. Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt: „Bisher hat das Netzwerk
gerade den Beteiligungsprozess für Gerthe-West
als vorbildlich – wenn auch zu spät – hervorgehoben.“ Doch jetzt habe die Gerther Bürgerschaft nicht mehr die Chance, sich direkt mit den Planungsteams, den Gutachtern und anderen Bürgern auszutauschen.
Planungsamt, NRW.Urban und das für das Beteiligungsverfahren eingesetzte Moderationsbüro „plan-lokal“
haben mit den Initiativen in Gerthe und dem Netzwerk
einen informellen „Vorbereitungskreis“ gebildet, der über das Jahr 2020 in mehreren Sitzungen die Auftaktveranstaltung und auch die erste Planungswerkstatt erarbeitet hat.
Planungswerkstatt sollte in der Bochumer Jahrhunderthalle stattfinden
Doch der neuerliche Lockdown verhinderte die geplante Planungswerkstatt in der Jahrhunderthalle Mitte November. Das für diese Veranstaltung erstellte Konzept sah einen Austausch unter den Teilnehmenden in drei Arbeitsgruppen mit Planungs- und Gutachterbüros sowie nochmaligen Austausch in einem Abschlussplenum vor.
Czapracki-Mohnhaupt: „In den Gruppen sollten Ideen zusammengetragen werden, die die Büros dann später in Entwürfe gießen sollten.
Das Begleitgremium sollte daraus eine Empfehlung heraussuchen.“
Gestrige Form der Bürgerinformation statt Austausch
Das aus Sicht der Initiative ehemalige Vorzeigeprojekt für Bürgerbeteiligung werde nun zur „gestrigen Form der Bürgerinformation“ degradiert. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen sich in der Zeit vom 14. Dezember 2020 bis 3. Januar 2021 über die Planungen im Internet und ggf. in einer Ausstellung informieren und per E-Mail oder Klebezettel ihr Feedback abgeben.
Czapracki-Mohnhaupt: „Die Verwaltung übernimmt offenbar das Verfahren und kommuniziert statt des Büros „plan-lokal“ das weitere Prozedere, und zwar unter Ausübung eines befremdlich massiven Zeitdrucks. Dieses Vorgehen ist für uns vom Netzwerk und die teilnehmenden Initiativen aus Gerthe inakzeptabel.“
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