Grumme. Das Angebot des Stadtteilladens führt die Teilnehmer quer durch Bochum-Grumme. Sie lernen viel über Insekten, Plastik und Nachhaltigkeit.
Was kann ich schon heute zur Rettung meiner Umwelt tun? Dieser Frage gingen Linus (9), Laurin (9) und Anna (7) bei der Umweltreise des Arbeitskreises „Orte für Kinder“ vom Stadtteilladen Grumme nach. Trotz kühlem und zwischenzeitlich regnerischem Wetter machten sich die drei Kinder und rund 150 weitere Teilnehmer vom Bolzplatz an der Josephinenstraße mit Hilfe eines „Reiseführers“ auf den Weg zu den zehn Stationen im Dorf und im Flussviertel.
Mehr Blumen säen für Insekten
Die anschließende Erkenntnis: Da ist in Grumme eine Menge möglich. „Wir können mehr Blumen säen, damit Insekten Nahrung finden, Insektenhotels bauen, sowie Müll vermeiden und sortieren“, zählt Laurin später auf. Vom Stand des städtischen Entsorgers USB nimmt er sowie andere Kinder und Erwachsene einen Müllsack und eine Greifzange mit. „Wir haben unterwegs Müll gesammelt“, erklärt der Neunjährige anschließend. Allerdings konnte er diesen nicht mehr los werden, weil der USB im Regen den Stand abgebaut hatte.
Seine Lieblingsstationen waren der Insektenhotelbau der Liboriusschule sowie der Stand mit den Umweltfragen der Naturfreundejugend. „Plastiktüten halten 400 Jahre“, erfuhr der Schüler. „Dieser Stand hat uns sehr zum Nachdenken und zur Diskussion angeregt“, befand Besucherin Gode Busch: „Eine so lange Haltbarkeit einer Plastiktüte hat mich schon erstaunt, ebenso wie 4000 Jahre für Glas.“ Glas sei immerhin nach dem Reinigen ständig wieder verwendbar, wenn dafür nicht zuviel Wasser verbraucht werde.
Ökologischer Fußabdruck
Das Wasser war an anderer Stelle Thema. Nämlich bei der Frage: „Wie verringere ich meinen ökologischen Fußabdruck?“, die die Wohnungsgesellschaft VBW bearbeitete. Da hieß es nicht nur weniger Auto, mehr Fahrrad oder Bus und Bahn nutzen. Auch Strom und Wasser sparen war angesagt. „Das mache ich schon alles“, beteuert Seniorin Elsbeth Siewert.
Die Idee zur Umweltreise entstand bei den Akteuren im Stadtteilladen bei einem Treffen bereits im Januar diesen Jahres. „Wir fanden, dass wir das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Stadtteil hineintragen sollte“, erklärt Sozialarbeiterin Silke Neufeld. Dem Vorbereitungskreis (Schatzinsel, Sit Down, Stadtteilladen, Vödeschule, katholische Kirchengemeinde) war dabei sehr wichtig, über die Stationen die beiden Kirchen sowie den Stadtteil zwischen Vöde und Grumme-Dorf zu verbinden; so entstand zur Route.