Bochum.. Das Orchester wird 2019 hundert Jahre alt. Erstmals gibt es eine Kooperation mit dem Schauspielhaus. Über 200 Veranstaltungen sind geplant.
Gerade haben die Bochumer Symphoniker zum Endspurt der laufenden Saison angesetzt, da richtet sich der Blick schon auf die nächste Spielzeit. 2018/19 ist eine besondere, denn das städtische Orchester wird 100 Jahre alt. Klar, dass der runde Geburtstag eine gewichtige Rolle spielt. Aber es ist mehr als das: „Erstmals in der langen Zeit wird es eine Kooperation mit dem Schauspielhaus geben“, verriet Steven Sloane bei der gestrigen Programmvorstellung.
Erste Kooperation zwischen BoSy und Schauspielhaus
Dem „General“ stand die Vorfreude auf das Event ins Gesicht geschrieben. Gemeinsam mit dem Schauspielhaus-Intendanten Johan Simons – der die Idee hatte --, setzt er im Oktober 2019 eine Musiktheater-Produktion im Musikforum um. Denn auch das Schauspielhaus wird im kommenden Jahr 100. „Den gemeinsamen Geburtstag feiern wir mit einer Auftragsarbeit des Komponisten Moritz Eggert“, so Sloane. Es sei die erste offizielle Kooperation zwischen BoSy und Theater in zehn Jahrzehnten: „Eigentlich kaum zu glauben!“ Nun sei geteilte Freude doppelte Freude.
Die Saison, die im September beginnt, ist aus einem vorzeigbaren und hochwertigen Programmheft ablesbar. Die Güte der Publikation mag auch für die Güte stehen, die das Orchester mit dem Musikforum hinzugewonnen hat. „Wir gehen jetzt in die 4. Spielzeit im neuen Haus, und noch immer lernen und wachsen wir“, sagt Sloane. Optimierung von Abläufen, Feilen am Programm, Entwicklung neuer Spiel- und Aufführungsformen – all das sei „work in progress“ und noch lange nicht abgeschlossen.
Neben bewährten Reihen wie den Matinees, den Sinfonie- und den Kammerkonzerten sind spezielle Formate vorgesehen. So werden unter dem Titel „Fremde Heimat“ Werke von verfemten Komponisten aus Vergangenheit und Gegenwart erklingen. In einer Programmfolge mit drei Aufführungen stellt sich Götz Alsmann als Musiker, Entertainer und Sprecher („Karneval der Tiere“) vor.
Und in der Reihe – Achtung: der Titel ist Absicht! – „Das ewige Weib“ nähern sich die BoSy der märchenhaften Figur der Zauberin Kundry. Unter anderem mit einer dreiteiligen (konzertanten) Aufführung von Wagners Oper „Parsifal“, in der die Kundry bekanntlich eine entscheidende Rolle spielt. Der Clou: an jedem Abend wird der berühmte Gesangspart von einer anderen Sängerin übernommen.
Kinder- und Chorprojekte
Kinder- und Chorprojekte, die Kooperation mit der rockigen Classic-Night-Band sowie zwanglose Konzertabende für Menschen, die Klassik neu oder besser kennenlernen wollen, hält das Programm ebenfalls parat. Die BoSy haben ein dickes Paket geschnürt, über 200 Veranstaltungen sind gelistet, 192 waren/sind es in der aktuellen Spielzeit.
Man darf neugierig auf die vielen Formate und gespannt auf starke musikalische Aufführungen sein.