Ehrenfeld.. Weil das Bergmannsheil an der Dibergstraße einen Anbau an die Kita plant, sollte der Spielplatz verschwinden. Doch das schmeckt den Bezirksvertretern gar nicht


Dass die Stadt den Spielplatz an der Dibergstraße aufgeben will, schmeckt den Mitgliedern der Bezirksvertretung Mitte gar nicht. Der Spielplatz steht den Plänen des Bergmannsheils im Wege: Das Krankenhaus plant für zwei Gruppen einen Anbau als Betriebskindergarten an die Kita der evang. Kirche, die nebenan ist.

Das Bergmannsheil will ein Teilstück des Kindergartengrundstücks kaufen und dort seinen Anbau errichten. Die evangelische Kirchengemeinde als Träger der Kita mietet dann das Gebäude an. Die Mietkosten sollen über Landes-, Kommunal- und Eigenmittel refinanziert werden.

Es sollen dort Betreuungsplätze insbesondere für Kinder von Beschäftigten der Klinik entstehen. Sollten aus diesem Personenkreis nicht genügend Interessenten zusammenkommen, könnten die Kita-Plätze auch für den allgemeinen Bedarf im Stadtteil zur Verfügung gestellt werden. Der überwiegende Teil der 20 neuen Betreuungsplätze ist für unter Dreijährige vorgesehen. Damit die Kinder bis zum Schuleintritt in der Einrichtung bleiben können, sollen einige Plätze auch für Ältere bis sechs Jahren angeboten werden. Die Stadt bestätigt den Bedarf nach weiteren Kita-Plätzen im Stadtteil, so dass sie die Anbaupläne an den evangelischen Kindergarten Dibergstraße 59 unterstützt. Und eben dazu müsste der Spielplatz auf dem rückwärtigen Gelände weichen.

Spielplatz sollte verlagert werden

Bezirksvertreter Dr. Günter Levin (SPD): „Es besteht ein Konflikt zwischen Spielplatz-Erhalt und Kita-Bedarf. Doch es muss beides möglich sein.“ Dazu sollte der Spielplatz ein wenig verlagert werden und würde durch den Anbau eben etwas kleiner. Die Verwaltung ist wegen des Sparzwangs gehalten, Spielflächen aufzugeben. Ab 2017 sollen jährlich 125 000 Euro auf diesem Sektor eingespart werden, ab 2020 sogar eine Viertelmillion. Jedes Mal, wenn ein Spielplatz aufgegeben wird, sinken die Gesamt-Unterhaltungskosten.

Heldt: „Haben Soll erfüllt“

Dazu der Bezirksbürgermeister Mitte, Dieter Heldt (SPD): „Wir haben unser Soll bereits erfüllt mit der Schließung der Spielplätze Nibelungen- und Hofsteder Straße. Deshalb sollte hier eine andere Lösung gefunden werden.“ Reiner Gräser (auch SPD) wies darauf hin, dass im Umfeld viele islamische Familien wohnten, die den Spielplatz auch als Treff für die Erwachsenen schätzten.

Bedarf ist gedeckt

Jörg Klingenberg vom Jugendamt: „Aus unserer Sicht kann der Spielplatz nicht verlagert werden, das Gelände ist zu abschüssig.“ Zudem sei doch in unmittelbarer Nähe, am Hubschrauberlandeplatz, ein weiterer Spielplatz zu finden; der Bedarf sei somit gedeckt. Die Spielgeräte von der Dibergstraße könnten dann dorthin versetzt werden. Dieses Procedere würde ca. 45 000 Euro kosten, Geld, dass das Bergmannsheil bereit wäre aufzubringen.

Kämmerer Busch: „Spüre Widerstand“

Die Bezirksvertretung beschloss schließlich, die 45 000 Euro des Bergmannsheils für den Umbau des Spielplatzes Dibergstraße zu verwenden; den Vorschlag, ihn aufzugeben, strich das Gremium gänzlich. Kämmerer Manfred Busch: „Ich spüre Widerstand. Also werden wir neu planen.“