Werne.. Seit 30 Jahren engagiert sich die Einrichtung in ihrem Umfeld. Sie hat sich im Stadtteil etabliert. Doch es gibt noch große Herausforderungen.


Vor 30 Jahren, als die Willy-Brandt-Gesamtschule ins Leben gerufen wurde, hätte sich wohl kaum einer träumen lassen, welchen positiven Stand die Einrichtung im Jahr 2018 haben würde. Denn das Konzept Gesamtschule wurde damals belächelt und kritisiert.

Heute sieht das anders aus: „Die Bedeutung für den Stadtteil ist riesig groß“, so Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche. Und obwohl einige Kinder aus schwierigeren Verhältnissen kämen, erreichten die Schüler gute Abschlusse, betont Schulleiterin Claudia Högemann. Rund 100 Lehrer betreuen die etwa 1300 Schüler in sechs Zügen. 19 Unterrichtsfächer werden unterrichtet.

Schule besitzt sechs Siegel

Beim reinen Unterricht bleibt es jedoch nicht. Die Schule ist auch darüber hinaus engagiert. Das beginnt bei Stadtteilfesten, wo sie immer wieder präsent ist. Auch hat die Einrichtung sechs Siegel vorzuweisen, beispielsweise ist sie als mintfreundliche Schule ausgezeichnet (Mint steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und trägt den Titel „Schule ohne Rassismus“. Nun steht bereits das nächste Projekt auf dem Plan: „Ich möchte mich als Talentschule bewerben“, sagt Högemann. Mit dieser Förderung der Landesregierung erhielte die Schule zusätzliche Mittel. Angesichts des Engagements findet auch Carina Gödecke, die Vizepräsidentin des Landtags, beim Festakt zum runden Geburtstag lobende Worte: „Gut gemacht, WGS!“

Dass die Situation nicht immer so rosig war wie heute, davon weiß Klaus Wiegand, der ehemalige Schulleiter aus Gründungszeiten, zu berichten. Als er anfing, gab es weder Geld, noch Schüler. Und auch darüber, wo die Schule denn nun unterkommen soll, war sich die Politik nicht einig. In dem heutigen Gebäude waren damals noch eine Hauptschule und eine Grundschule untergebracht: „Jetzt machen Sie da mal eine Schule draus“, so Wiegand. Er hat es geschafft, zusammen mit anfangs 17 Lehrern.

Oberstufe ist ausgelagert

Und auch nach 30 Jahren steht die Schule noch vor Herausforderungen. So müssen derzeit die Schüler der Oberstufe noch zur Außenstelle in der Straße Deutsches Reich ausweichen: „Unsere Lehrer fahren bis zu drei mal täglich hin und her“, erklärt die Schulleiterin die Situation. Das sei suboptimal.

Für die Oberstufenschüler stellt das allerdings kein allzu großes Problem dar, wie der Schüler Leon Machunze zu berichten weiß: „Ich fühle mich hier ganz wohl.“ Nur eines fehlt ihm eindeutig: „Wlan!“