Bochum.. „Das sind schwere Verbrechen“, sagte Richter Johannes Kirfel im Urteil am Freitag. Seine Strafkammer hatte soeben zwei 19 und 20 Jahre alte Bochumer wegen Einbruchs, schwerer Brandstiftung und Raubes verurteilt.
Der 20-Jährige bekam drei Jahre und zehn Monate Jugendstrafe, der 19-Jährige ein Jahr weniger.
Wie berichtet, hatten der Lehrling und der Aushilfsarbeiter in der Nacht des 28. August 2011 die Wohnung eines Bekannten im Ehrenfeld aufgebrochen und ein Fernsehgerät, zwei Laptops und eine Playstation erbeutet. Nachher legten sie in der Wohnung (in einem mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshaus) ein Feuer, weil sie Fingerabdrücke beseitigen wollten. Die Wohnung brannte aus. 25 Feuerwehrkräfte mussten den Brand in der Nacht in der Nacht löschen.
In derselben Nacht zogen die Täter weiter zur Castroper Straße und raubten dort einen anderen Bekannten (26) in seiner Wohnung aus. Der 20-Jährige, damals alkoholisiert, packte das arglose Opfer von hinten mit einer Hand gegen die Stirn und zog mit der anderen Hand ein Messer an seinem Hals entlang. Er soll richtig durchgezogen haben. Weil die Klinge offenbar nicht scharf war, überlebte das Opfer. Er erlitt aber auch äußerst tiefe Schnittwunden am Ohr. Nach der Messerattacke hatten die Täter diskutiert, ob sie das Opfer töten sollen. Dann aber flüchteten sie ohne weitere Attacke - mit ein paar Playstation-Spielen als Beute.
Die Staatsanwältin wollte für den Älteren wegen seiner Messerattacke auch eine Verurteilung wegen versuchten Mordes - insgesamt sechs Jahre Haft. Dem folgten die Richter aber nicht.