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Um den Standort der dritten Gedenkstele zur Erinnerung an jüdisches Leben in Bochum gab es zuletzt ein politisches Kompetenzgerangel; diese Tafel im Stadtparkviertel soll der jüdischen Kaufleute und Banker gedenken, die bis 1993 dort lebten und die Biografie jener Familien aufzeichnen.

Die Gedenktafel im Stadtparkviertel gehört zum jüdischen Stelenweg, der insgesamt neun bis zehn Stationen im Stadtgebiet umfassen soll. Die Kosten pro Stele, die auch zur Auseinandersetzung anregen soll, liegen bei rund 7000 Euro.

Die Bezirksvertretung Mitte hatte bereits im Frühjahr nach langer Debatte – damals in eigener Entscheidungsbefugnis – entschieden, jene dritte Gedenktafel an der Goethe-/Ecke Körnerstraße aufzustellen. Der Standort-Vorschlag der Verwaltung, die Einmündung Schillerstraße, wurde mehrheitlich abgelehnt: Zu versteckt und unbeleuchtet sei die Ecke und damit eines solchen Andenkens unwürdig, so das Gremium. Dann aber tagte im Anschluss der Kulturausschuss; der stimmte dieser Variante nicht zu, sondern folgte der ursprünglichen Empfehlung der Stadt (an der Ecke Schillerstraße). Zudem sollte rechtlich geklärt werden, wer denn nun zuständig sei. Der Kulturausschuss sei es, so wurde ermittelt, der Beschluss könne somit umgesetzt werden. Der Bezirk wies daraufhin die Mitteilung zurück.

In seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag nun erfuhr das Gremium, dass die Verwaltung – da der Beschluss vorliege – nun der evangelischen Stadtakademie und dem Freundeskreis der Bochumer Synagoge die Aufstellung der Stele für den Standort Goethe-/Schillerstraße freigeben wolle. Das Ganze soll also zügig in Angriff genommen werden, denn die Einweihung ist noch für diesen Herbst vorgesehen.