Bochum..

Vor der Genehmigung der Deponie steht jetzt die Umsiedlung der seltenen Kreuzkröte.

Jetzt ist es sozusagen amtlich: Bei der zweiten Begehung der Thyssen-Krupp-Deponie Marbach in Hamme wurden auf dem Gelände Exemplare der vom Aussterben bedrohten Kreuzkröte entdeckt. „Unsere Genehmigung für den Betrieb der Deponie wird an die Bedingung geknüpft sein, dass der Betreiber zuvor ein geeignetes Ausweichquartier findet“, so Heinz-Jörg Gimpel von der Umweltbehörde in Hagen. Er rechnet damit, dass der Entscheid über die Genehmigung für den umstrittenen Betrieb der Stahlwerksschlacken-Deponie am Marbach in Hamme nach den Sommerferien ergehen werde.

Erhebliche Zunahme der Staubbelastung

Dessen ungeachtet, hatten die SPD-Hamme und die Stadtteilkonferenz Hammer Runde vor einigen Tagen Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) zu einem Vor-Ort-Termin nach Bochum eingeladen, um noch einmal ihre Kritik an der geplanten Wiedereröffnung der Deponie vorzutragen. Nach dem Treffen und der anschließenden Diskussion erklärte Rudolf Malzahn (Ortsvereinsvorsitzender SPD-Hamme): „Wir fühlen uns nach der Diskussion mit Herrn Minister Remmel bestätigt, dass die von uns vorgetragenen Belange bisher ungenügend im Verfahren berücksichtigt wurden.“

Beim Gespräch mit dem Minister hatte sich insbesondere der gegenüber der Deponie angesiedelte Zentralverband der europäischen Lederhändler (ZEL) darüber geklagt, dass schon die derzeitigen Arbeiten zur Renaturierung des Marbachs durch die Emschergenossenschaft zu einer erheblichen Zunahme der Staubbelastung geführt hätten.

Staub mindert Leistung von Solaranlage

Vor allem die auf dem Dach des Gebäudes montierten Solarzellen müssten weitaus häufiger gereinigt werden als vor den Arbeiten. Der ZEL fürchtet daher, dass es bei einem Betrieb der Deponie zu ähnlichen Belastungen kommen könnte. Mit einem Gutachten untermauerte der Verband die zu erwartenden Folgekosten und die geringere Leistung der Solaranlage.

Unterdessen bekräftigten einige Einwender, dass sie bei einer Genehmigung der Deponie versuchen wollten, den Betrieb noch auf dem Klageweg zu verhindern.