Ehrenfeld.. Nach vier Jahren Sperrung hat die Verwaltung sich juristisch durchgesetzt. Bochumer Wohnstätten haben das Gitter entfernt. Die Nachbarn freut‘s.
Lang hat’s gedauert, jetzt ist die Franz-Vogt-Straße wieder für die Allgemeinheit offen. Nach vier Jahren Ringen um den abgesperrten Fußweg zu den Wohnsiedlungen haben die Bochumer Wohnstätten das Gitter entfernt.
Die Verwaltung hat die Öffnung juristisch durchgesetzt, nachdem die Bezirksvertretung Mitte und vor allem die CDU-Fraktion ließen nicht locker. In der Sitzung im Januar konnte die Verwaltung berichten, sie habe den gültigen Bebauungsplan Hermannshöhe überprüft und kam zu dem Ergebnis, dass darin das geforderte Wegerecht auf der Franz-Vogt-Straße für die Allgemeinheit festgesetzt ist.
Gehrecht für die Allgemeinheit
Zudem, so die Verwaltung, bestünden privatrechtliche Vereinbarungen aus den damaligen Grundstückskaufverträgen von Stadt und Eigentümer: Die Wohnstätten räumen darin der Allgemeinheit das Gehrecht ein. Dies, so das Amt für Liegenschaften, sei bislang aber nicht umgesetzt worden.
Unter Nachbarn schnell herumgesprochen
In der Nachbarschaft hat sich die Nachricht schnell herumgesprochen. „Gott sei dank“, freut sich Torga Akdag. Er wohnt mit seiner Familie am Knüwerweg und findet: „Man kann den Leuten doch nicht das Durchlaufen verwehren. Das ist schließlich der kürzeste Weg zum Bahnhof und in die Innenstadt.“
Margitta Dantzer ist mit ihrem Hund unterwegs. Sie wusste noch nichts von der Öffnung. „Ich habe zuletzt gar nicht mehr nachgesehen, das Tor war ja immer zu. Aber ich finde es super, dass es jetzt verschwunden ist.“ Sie wohnt seit 34 Jahren gegenüber der Wohnstätten-Siedlung und hat früher immer die Abkürzung genommen. „Es ist halt der schnellste Weg durch den Fußgängertunnel in die Innenstadt.“ Margitta Dantzer weiß, der Zaun war nie beliebt. Die jungen Leute kletterten einfach drüber, andere machten das Schloss mit Streichhölzern oder Kaugummi unbrauchbar. „Die Wohnstätten mussten es oft austauschen.“
Beschwerden der Mieter
Die Genossenschaft als Eigentümerin des Grundstücks, über das die Franz-Vogt-Straße führt, hatte ehedem das Tor nach Beschwerden ihrer Mieter über Belästigungen über Fremdparker, Müll und Graffiti angebracht.
„Das war doch alles halb so schlimm. Ich bin froh, dass ich jetzt keinen Umweg mehr zum Rewe an der Oskar-Hoffmann-Straße machen muss“, sagt eine Bewohnerin.
Stadtverwaltung ermöglicht Öffnung des Weges
James Wille, CDU-Fraktionschef: „Es brauchte einen langen Atem, um das Tor zur Franz-Vogt-Straße wieder zu öffnen. Wir haben uns nicht nur auf Gespräche konzentriert, die seitens der SPD-Bezirksbürgermeisterin mit der Wohnungsbaugesellschaft geführt wurden, sondern haben anhand des betreffenden Bebauungsplans Recherchen durchgeführt.“ Und die ergaben Informationen, die der Stadtverwaltung eine Öffnung des Weges ermöglicht habe.
Jens Matheuszik, Vorsitzender der SPD Ehrenfeld: „Wir im Ehrenfeld danken der Bezirksvertretung Mitte. Die Franz-Vogt-Straße ist wieder allgemein nutzbar. Das Tor ist weg, das ist die Hauptsache.“