Pünktlich zum Schuljahresbeginn startet auch wieder der Ansturm auf Hefte, Blöcke und Papierordner. Besonders beliebt bei den I-Männchen sind Schulmaterialien, auf denen Comicfiguren abgebildet sind. Im Teenageralter sind es dann der Lieblingsverein oder angehimmelte Bands und Sängerinnen. Doch entscheidend ist nicht, was auf dem Heft oder Ordner zu sehen ist, sondern welches Papier genutzt wurde. Zumindest aus Sicht der Verbraucherzentrale.
„Der Start des Schuljahres ist eine gute Gelegenheit, beim Kauf von benötigten Schreibwaren auf ressourcenschonendes Recyclingpapier zu achten,“ rät Uta Wippermann-Wegener, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale Bochum. Die Verbraucherzentrale rät dazu, Produkte zu kaufen, die mit dem „Blauen Engel“ gekennzeichnet sind. Für diese Hefte werden keine frischen Bäume gefällt. Bei der Herstellung wird Wasser und Energie sparsamer eingesetzt, als bei Produkten aus neu geschlagenen Holzfasern. Ebenfalls wird die Umwelt geschont, weil der Einsatz von chlorhaltigen Bleich-Chemikalien und anderen schädlichen Stoffen bei Heften mit dem „Blauen Engel“ verboten sind.
Geringes Angebot in Bochum
Umweltengagement ist die eine, Verfügbarkeit die andere Sache. Frau Wippermann-Wegener berichtet, dass es in Bochum schlecht aussieht, wenn man sich auf die Suche nach dem „Blauen Engel“ begibt: „Wer vor Ort Hefte mit dem Engel sucht, muss in Bochum schon die richtige Spürnase haben. Nicht alle Läden führen die Produkte.“ In den Ferien machte sich Frau Wippermann-Wegener selbst auf die Suche nach den Heften. 13 Schreibwarenläden und -abteilungen wurden von ihr inspiziert. Nur fünf Händler bieten die ausgezeichneten Hefte an. Die Kontrolle ergab, dass es vor allem bei den Discountern schlecht um den „Blauen Engel“ bestellt war.
Damit umweltbewusste Familien aber nicht selber ewig suchen müssen, hat die Verbraucherzentrale einen Einkaufsführer zusammengestellt, der ab sofort in den Beratungsstellen ausliegt.